Thielko Stadtland  (Links), Propstei Süd, und Dr. Thomas Bergemann, Propstei Nord

Wie wird 2022 für den Kirchenkreis?

Kooperieren, vernetzen und zusammenrücken, feiern, durchstarten und wählen: Propst Stadtland und Propst Dr. Bergemann blicken auf das Jahr 2022.

Thielko Stadtland, Propstei Süd im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf

„Vernetzung, Gemeinschaft und Kooperation sind meine Themen des Jahres 2022. An ganz vielen Stellen unseres Kirchenkreises sitzen fitte Menschen mit Kompetenz und Motivation, die ihre Arbeitsbereiche gut gestalten möchten. Und manchmal könnte die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden. Ich sehe als eine meiner wichtigsten Leitungsaufgaben an, dafür Wege zu bereiten und Engagierte zu unterstützen.

So haben wir mit dem Kirchlichen Zentrum einen großen Schatz in bester Lage in Elmshorn. Und da habe ich nicht nur die Pastor*innen und Mitarbeitenden in der ersten Etage im Blick, sondern die gesamte Kirchenstraße 1 bis 5 und das Diakonische Werk. Wenn wir näher zusammenrücken, können wir Kräfte bündeln, uns vernetzen und viel mehr gestalten. Ich möchte Mut machen, dabei auch neue Wege zu gehen, auszuprobieren, so wie wir zum Beispiel mit der neuen Struktur des Jugendwerks auf dem Weg sind und nun richtig Fahrt aufnehmen wollen.

Wir sollten uns nicht scheuen, dabei auch lokale Kooperationspartner zu gewinnen. Denn wir wollen ja Kirche in der Gesellschaft sein und nicht nur unser eigenes Ding machen. Und wenn wir auf dem Weg mal Fehler machen, so sollte uns das nicht bremsen. Auch ich persönlich möchte noch weiter ins Team und in die Elmshorner Öffentlichkeit hereinwachsen. Da hat Corona einiges verhindert, und ich hoffe, dass 2022 mehr möglich ist.

Ein großer Schatz ist nicht nur das KiZE, große Schätze finden wir an so vielen Orten im Kirchenkreis. Wir haben viele historische Kirchen, wertvolle Orgeln, hübsche Friedhöfe – und vor allem aktive Frauen und Männer in den Kirchengemeinden, die ihr Bestes geben um das Gemeindeleben zu gestalten. Ende des Jahres, wenn die Kirchenwahlen anstehen, können wir hoffentlich motivierte und kompetente Leute dazu gewinnen. Ich wünsche mir sehr, dass wir in den Gemeinden mit Mut und Kreativität an die anstehenden großen Aufgaben der Kirche gehen.

Ich würde gern so viele Schätze wie es geht vor Ort erhalten, sei es die Kirche oder den Friedhof. Ich möchte die Verantwortlichen in den Gemeinden unterstützen, dass sie nicht in die Angstfalle tappen, dass nun alles kleiner und weniger wird. Sondern die Zukunft gestalten, auch hier gern über dem Tellerrand gemeinsam mit externen Kooperationspartnern. Ich werde 2022 fortsetzen, was ich seit meinem Dienstantritt begonnen habe: da sein. Ich werde weiter Besuche vor Ort machen, so viele meine Zeit erlaubt. In vielen Kirchengemeinden ist mir eine große Offenheit begegnet und viele Mitarbeitende, Ehrenamtliche und Pastor*innen nahmen meine Gesprächsangebote gern an. Das freut mich und zeigt mir auch, dass wir vor großen Aufgaben stehen, die wir vor allem gemeinsam stemmen können.“

Dr. Thomas Bergemann, Propstei Nord im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf

„Das Jahr 2022 hält für mich einige Höhepunkte bereit. Zunächst freue ich mich auf die Fertigstellung und Eröffnung des neuen Zentrums für Popularmusik in St. Michaelis Wellenkamp. Pastorin Katharina Reinke und Kantor Stephan Reinke erwarten, dass das Zentrum und die neuen Gemeinderäume zu Ostern eingeweiht werden können. Die Gemeinde hat in der Vergangenheit viel verkraften müssen. Jetzt entsteht hier ein zukunftsweisendes Vorzeigeprojekt, das der Kirchenkreis finanziell zu einem Drittel mitfinanziert. So ein Zentrum ist in unserer Landeskirche bisher einzigartig. Stephan Reinke wird hier für seine Musical-Aufführungen und mit den unterschiedlichen Musikgruppen proben können. Kleinere Aufführungen finden im Kirchraum statt, größere Konzerte in St. Laurentii. Ich freue mich schon sehr darauf, sie als Gast zu besuchen.

Mit gemischten Gefühlen blicke ich auf die bevorstehenden Kirchengemeinderatswahlen Ende des Jahres 2022. Die Kirchengemeinderäte werden für sechs Jahre gewählt. Die größte Herausforderung besteht darin, geeignete Kandidat*innen für das Amt zu finden. Ich möchte die Gemeinden im Norden der Propstei bei dieser Arbeit unterstützen und auch in den Wahllokalen vorbeischauen. Wenn wir die Wahlen hinter uns gebracht haben, werden wir erschöpft und hoffentlich glücklich sein.

Das Kirchliche Verwaltungszentrum (KVZ) ist 2021 in unruhiges Fahrwasser geraten. Unsere Baustellen werden derzeit mit Unterstützung einer externen Beratung angegangen. Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr alle freien Stellen besetzen und die Mitarbeitenden die Wertschätzung und Struktur bekommen, die sie brauchen, um sich wohlzufühlen und gut arbeiten zu können. Dann kann die Verwaltung im Spätsommer wieder richtig durchstarten.

Was den Pastorenmangel betrifft, können wir im bevorstehenden Jahr noch einmal durchatmen. Erst im Jahr 2023 wird die erste Pensionierungswelle einsetzen, die viele Vakanzen mit sich bringen wird. Das Jahr 2022 können und sollten wir nutzen, um uns weiterhin für diese Entwicklung zu wappnen.

Zu guter Letzt hoffe ich, dass uns die Corona-Pandemie nicht im gleichen Maße beschäftigen wird wie im vergangenen Jahr. Zu Weihnachten mussten vielerorts wieder Angebote abgesagt werden. Es gab keine Seniorengruppen und Konfirmandenarbeit. Aber immerhin fanden Gottesdienste statt. Ich habe die größte Hoffnung, dass die Einschränkungen durch die Coronapandemie und die damit verbundenen Ausgrenzungen ein Ende finden werden.“

 

Foto: Propst Stadtland (links) und Propst Dr. Bergemann

Veröffentlicht am Mo 17.01.2022