Turm der St. Laurentii-Kirche Itzehoe
Turm der St. Laurentii-Kirche in Itzehoe

Verantwortung für Kinder verpflichtet zum Handeln

Generationsübergreifend haben gesamtgesellschaftliche Gruppen und Verbände für den 20. September 2019 zu einem globalen Aktionstag #AllefürsKlima aufgerufen. Der Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf ermutigt seine Gemeinden und Einrichtungen, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten daran zu beteiligen.

„Wir als Kirche haben eine besondere Aufgabe, die Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung ins Bewusstsein zu rufen“ begründet Propst Dr. Thomas Bergemann das Engagement für den Klima- und Umweltschutz des Kirchenkreises. Der Kirchenkreis hat sich mit 20 weiteren Bistümern, Landeskirchen, sowie kirchlichen Organisationen und Initiativen zu einem ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie als „Churches for future“ den Austausch untereinander und die Unterstützung der Anliegen der „Fridays for future“-Schülerbewegung angeregt.

Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Schleswig-Holstein (ACK-SH) wurde in der Ökumenischen Arbeitsstelle in unserem Kirchenkreis von Pastor Jens Haverland ein Mittagsgebet entworfen. Dieses ermöglicht auch engagierten Ehrenamtlichen an dem Freitag eine Andacht zu feiern, so dass sich Kirchengemeinden an dem inzwischen weltweit ausgerufenen 5vor12-Läuten beteiligen können.

Weltumspannender Aktionstag lässt Glocken läuten und Uhren stehen bleiben

Das ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit hat bundesweit unterschiedliches Engagement miteinander vernetzt und koordiniert. Auch an anderen Orten in der Nordkirche sind verschiedene kirchliche Aktionen geplant. www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de

Deutschlandweit finden zeitgleich um 11:55 Uhr Mittagsandachten statt, werden Kirchenglocken läuten und teilweise Kirchturmuhren auf 5 vor 12 stehenbleiben. „Der Klimawandel geht uns alle an. Unser Lebensstil hat fatale Auswirkungen auf das Leben der Menschen im globalen Süden und die Zukunft unserer Kinder, ganz egal welcher Konfession oder Weltanschauung“, erläutert Monika Maria Schell von dem Ökumenischen Netzwerk die Bemühungen und fordert „Ein gutes Leben für Alle - Die Schöpfung jetzt bewahren! Das schaffen wir nur gemeinsam. Konfessionelle Unterschiede rücken hierbei in den Hintergrund.“

Klimaschutz und 30 Jahre internationale Kinderrechte

Der ökumenische Andachtsimpuls der ACK-SH greift nicht nur den globalen Klimaaktionstag, sondern auch den Weltkindertag auf. Jedes Jahr wird am 20. September in Deutschland und Österreich an die Verabschiedung der Kinderrechtskonventionen der Vereinten Nationen vor 30 Jahren erinnert.

„Es ist 5 vor 12 und eigentlich schon darüber hinaus“, proklamiert Pastor Jens Haverland von der Ökumenischen Arbeitsstelle im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf, der den Andachtsimpuls mit erarbeitet hat. „Wir müssen einsehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Durch die Klimaveränderungen ist das Wohl der heranwachsenden Generation bedroht.“ Der Schutz des Kindeswohls hat in den am 20. November 1989 von der UN-Vollversammlung verabschiedeten Kinderrechtskonventionen höchste Priorität. Das christliche Kinderhilfswerk Kindernothilfe e.V. sieht die Kinderrechte durch den Klimawandel bedroht und fordert die Aufnahme ökologischer Kinderrechte. „Zum Wohle der Kinder dieser Welt haben wir die Verpflichtung daran mitzuwirken, dass auch andere einsehen, dass es nicht weitergehen kann!“ bekräftigt der Theologe den Aufruf, der von diesem Mittagsgebet ausgehen soll.

„Im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf gibt es 43 evangelisch-lutherische Kindertagesstätten,“ schlägt Propst Dr. Bergemann den Bogen zurück in den Kirchenkreis. „Neben Wertschätzung, Toleranz, Hilfsbereitschaft und Vertrauen wird auch die Achtung gegenüber der Schöpfung im täglichen Miteinander in den Kitas gelebt.“ Der 20. September bietet eine gute Möglichkeit dieses auch in einer Andacht zu feiern!

 

 

Veröffentlicht am Mi 04.09.2019