Orthodoxes Weihnachtsfest in Glückstadt

Ukrainerinnen und Ukrainer feiern gemeinsam die Geburt Christi: Pastorin Birgit Dušková öffnet die Stadtkirche Glückstadt.

Am 7. Januar feierten etwa 60 Menschen aus der Ukraine ihr orthodoxes Weihnachtsfest in der Stadtkirche Glückstadt. Für die nach Deutschland geflüchteten Menschen aus der Ukraine, darunter viele Kinder, war es das erste Weihnachtsfest seit Beginn des Krieges. Es ist das erste Weihnachtsfest, welches sie getrennt von ihren Vätern, Ehemännern und anderen Verwandten, die sich im Kriegsgebiet befinden, in der Fremde feiern mussten.

Die meisten von ihnen sind orthodox. Sie feiern Weihnachten nach dem Julianischem Kalender am 6. und 7. Januar. „Da nicht alle in unserer Region lebenden Ukrainerinnen den Weg zu orthodoxen Gottesdiensten in Hamburg schaffen, machte es Sinn ein kleines Angebot in der Region zu schaffen,“ sagt Pastorin Birgit Dušková, die auch Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf ist. Als evangelisch-lutherische Kirche konnten wir eine traditionelle orthodoxe Weihnachtsmesse natürlich nicht ersetzten, aber wir haben den Menschen unsere noch weihnachtlich dekorierte Kirche zum Gebet und zum Entzünden von  Kerzen geöffnert.

Die Weihnachtsgeschichte wie sie in der Bibel steht, ist dabei ganz nah dran an der Situation der Menschen aus der Ukraine: Jesus wird geboren auf einem Feld und eine Futterkrippe wird zu seiner Wiege. Gott geht hinein in die Dunkelheit, in die Unbehausheit, in das Provisorische – in der Kirche konnte man fühlen, das die Menschen aus der Ukraine genau wissen, was damit gemeint ist.

Besonders wichtig war den Ukrainerinnen und Ukrainern aber auch die gemeinsame Vorbereitung des Feste, die gemeinsame Zeit und der Austausch bei traditionellem Essen und Trinken im Gemeindesaal. Das gab ihnen Halt in schwierigen Zeiten und für einen Moment auch die Möglichkeit die Trauer und Sorgen, vergessen zu dürfen.

Veröffentlicht am Mo 09.01.2023