Heizung unter der Kirchenbank (in Wilster)

Gemeinden gehen runter vom Gas

Die Emmaus-Kirchengemeinde Elmshorn und die Bugenhagengemeinde in Klein Nordende haben 2022 kräftig Heizkosten eingespart. 

In Klein Nordende konnte den Gasverbrauch um beachtliche 36,7 Prozent reduzieren. Dort wurde deutlich, wie groß der Einfluss einer guten Bauweise und Dämmung ist. Im April 2022 das neue Dach fertig gestellt, dass aus Kupfer und damit besonders wärmeleitfähig ist. Auch den Verbrauch drosselten die Verantwortlichen der Gemeinde: In den Sommermonaten blieb nicht nur die Heizung, sondern auch das Wasser kalt. Und auch die Nutzungszeiten der Gebäude wurden gemäß den Energiesparzielen geändert. Von Freitag bis Montag hatten die Klein Nordender eine beheizte Kirche und an den anderen Tag einen geheizten Gemeinderaum. Die Nutzungstemperatur betrug 18 Grad, in den Nutzungspausen ging es runter auf 12 Grad. 
Ganz ohne größere Umbauten schaffte die Elmshorner Emmaus-Kirchengemeinde, ihren Gasverbrauch um 22 Prozent zu senken. Die Verantwortlichen haben vermehrt Orte mit geringem Heizbedarf genutzt und so zum Beispiel das Gemeindehaus in eine Winterkirche umgerüstet.
Mit zur Einsparung beigetragen haben vermutlich auch die wärmeren Temperaturen im Herbst und Winter 2022.

Klimaschutzkoordinatorin Geeltje Bauer betont: "Wichtig beim Energiesparen ist, die relative Luftfeuchte regelmäßig zu kontrollieren, wenn Räume weniger beheizt werden." 
www.kirchefuerklima.de/fileadmin/user_upload/baukaesten/Baukasten_Kirche_f_r_Klima/Dokumente/2022-03-11_Handreichung-Temperatur-in-Kirchen-senken_final.pdf 

„Das Einsparpotenzial durch bauliche Maßnahmen und Verhaltensänderungen ist sehr unterschiedlich und hängt von der Ausgangssituation in der Gemeinde ab", erläutert Geeltje Bauer. In einer Kirche in Nordfriesland konnte der Stromverbrauch durch einen Umstieg auf beheizte Sitzbankpolster zum Beispiel um 95 Prozent gesenkt werden. Allerdings war diese Kirche dafür auch besonders geeignet, da sie bereits mit Strom beheizt wurde. Eine andere Gemeinde hat 2020 eine Winterkirche in ihrem Gemeindehaus eröffnet und konnte so den Wärmeverbrauch in der Kirche um 70 Prozent senken.
Auch, wenn das Sparpotenzial am Ende kleiner ausfällt - eine Überprüfung der Energieverbräuche lohnt sich. "Allein durch die Erfassung und den daraus resultierenden Verhaltensänderungen kann der Energieverbrauch oft um mehr als 10 Prozent gesenkt werden", führt Bauer aus. Die Bugenhagen- und die Emmaus-Gemeinde zeigen, dass noch deutlich mehr drin sein kann - und das, obwohl sich beide Gemeinden bereits in den Vorjahren mit ihrem Energieverbrauch auseinandergesetzt hatten. 
Eine erste Auswertung des Umwelt- und Klimaschutzbüros der Nordkirche weist außerdem darauf hin, dass durch die reduzierte Beheizung der Kirchen letztes Jahr nordkirchenweit Einspareffekte von ca. 17 % realisiert werden konnten.“

Gute Beispiele für Einsparungen durch Baumaßnahmen gibt’s hier:
www.kirchefuerklima.de/gebaeude/beispiele/sanierung-der-gebaeudehuelle.html 
www.kirchefuerklima.de/gebaeude/beispiele/effizient-heizen.html 

Veröffentlicht am Mo 13.03.2023