Thomas Pomarius

Die neue Finanzsatzung

Natalie Lux

Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Mit der neuen Finanzsatzung wollen die Synodalen den Kirchenkreis finanziell zukunftsfest aufstellen. Ziele sind, bei den Mittel für die Gemeinden so wenig wie möglich  einzusparen und das strukturelle Defizit im Kirchenkreis zu beseitigen – also anfangs wenig und später kein Erspartes mehr für die laufenden Kosten aufwenden zu müssen. Außerdem sollen die Haushaltsmittel so verteilt werden, dass auch mit weniger Steuereinnahmen ein solider Haushalt aufgestellt werden kann. Für dieses Jahr muss der Kirchenkreis bereits mit rund 12 Millionen Euro auskommen.

 

Die wichtigsten Neuerungen (mit Beispielrechnung):

  • Diverse Rücklagen werden aufgelöst und der allgemeinen Ausgleichsrücklage und der Kirchenkreisrücklage zugeführt. Geschätztes Gesamtvolumen zum 31.12.2021: 5 Millionen Euro (Allgemeine Ausgleichsrücklage) und 660.000 Euro (Kirchenkreisrücklage).
  • Die Dienste und Werke (dazu gehören unter anderem Jugendwerk, Frauenwerk, Ökumene, Flüchtlingsarbeit) bekommen zwar prozentual mehr Kirchensteuerzuweisungen (10,7 statt 10 Prozent). Da die Zuweisung in der Summe sinkt, haben sie jedoch real weniger zur Verfügung. Außerdem sind Arbeitsbereiche wie die Öffentlichkeitsarbeit und die Kirchenmusik hinzugekommen. So müssen die meisten Arbeitsbereiche mehrere Tausend Euro einsparen.
  • Die Öffentlichkeitsarbeit hat ein neues Konzept, was eine Erhöhung des Personalschlüssels auf rund 1,5 Stellen erfordert.
  • Das Kirchliche Verwaltungszentrum wechselt vom Kirchenkreis- in den Gemeinschaftsanteil und wird dort mit 1,9 Millionen Euro ausgestattet.
  • Zusammenarbeit in den Regionen wird durch 0,5 Prozent der Zuweisungen gefördert, derzeit 60.000 Euro.

 

Nicht alle Sparziele lassen sich sofort im neuen Haushalt erreichen. Vorübergehend wird daher in einigen Arbeitsbereichen die Rücklage angegriffen. Beispielsweise im Jugendwerk, wo die Synode abweichend des Finanzsatzungs-Entwurfs die hauptamliche Stelle des Jugendwerks bis 31.12.2022 erhält. Finanziert wird das über die Ausgleichsrücklage.

Um generell Stellenabbau möglichst zu vermeiden, setzt der Kirchenkreis in den nächsten Jahren verstärkt auf Refinanzierungen. Das bedeutet, man bemüht sich darum, andere Geldgeber*innen zu gewinnen, um den eigenen Haushalt zu entlasten. Das ist dort möglich, wo die Arbeitsbereiche auch Dritten (Schulen, Notfallseelsorge etc.) zugutekommen.

Veröffentlicht am Mi 24.03.2021