Sonntag ist Muttertag, da muss ich unbedingt zu Hause sein! Wenn einer kommt! Habe ich für die Enkel etwas im Haus? Naja, ein Sohn wohnt weit weg im Ausland, ein Sohn im Nachbarort und meine Tochter weiter weg.
Für meine Mutter werde ich morgen die Terrasse herrichten und Blumen einpflanzen. Sie ist über 90 Jahre alt und nimmt die Herausforderungen ihres Alters mit großem Gottvertrauen an.
Welch ein Schatz: ich habe Kinder, Enkel und noch eine Mutter – und das in meinem Alter! Denn ich bin schon länger Rentnerin. So etwas hat es in früheren Generationen kaum jemals gegeben. Meine Mutter ist mir und meinen Geschwistern ein großes Vorbild im Glauben und Vertrauen an Jesus Christus. Sie ist eine Beterin und Missionarin an ihrem Platz. In den wenigen Minuten, die morgens und abends Pfleger in ihr Haus kommen, hat sie immer ein ermutigendes Wort und manchmal eine Schrift mit der Frohen Botschaft oder ein Programmheft von bibel-tv für sie. Von ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln will sie alles wissen: „Wenn ihr mir nichts erzählt, weiß ich doch nicht, wofür ich beten kann!“
Morgen ist der Sonntag „Rogate“ – Betet! Dazu sind alle aufgerufen: Mütter, Väter, Großeltern, Tanten, Onkel, Kinder, Nachbarn… Und Gott? Die Losung über diesem Jahr heißt: „ Du bist ein Gott der mich sieht “ (1. Mose 16,13), gesprochen von einer Mutter auf der Flucht. Gott hört uns. In seinem Sohn Jesus Christus kommt er uns entgegen und reicht uns seine Hand. Ich will sie ergreifen!
Nun also, Sonntag. Wird es sein wie letztes Jahr? Alle waren da. Ich genoss die Umarmungen, die dankbaren Worte und freute mich an den Blumen. Ich strich meiner Tochter übers Haar und reckte mich auf zu den großen Jungs, drückte ihnen einen Kuss auf die herrlich kratzigen Wangen. Ich bin von Herzen dankbar für diese Gnade, Tochter, Mutter und Großmutter in einem sein zu dürfen!
Kerstin Pohlmann, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Elmshorn
