Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt …

Matthias Mannherz, Pastor für Altersseelsorge in der Region Elmshorn

Aussaat, Veränderung, Abschied: Sind wir vorbereitet auf denTod?

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt … haben wir weder Brot noch Kuchen oder Pizza. Zum Glück für Viele ist das Abkommen verlängert worden, das die Ausfuhr von ukrainischem Getreide ermöglicht! Das Weizenkorn fällt also in die Erde.

Dort verändert es seine Form gründlich: Wo es verschwand, wächst bald ein Halm. Jesus von Nazareth gebraucht dieses Bild von der Aussaat, um seine Freunde und Jüngerinnen vorzubereiten auf das, was er für sich kommen sieht: den Tod. Der Schock soll sie nicht lähmen, sondern sie sollen die Notwendigkeit akzeptieren – und dann damit weiterleben: dann erst recht!

Bin ich eigentlich auf den Tod vorbereitet – wirklich? Es gibt Vorboten: Krankheit, das Altern … Veränderungen und Abschiede aller Art. Aber die Kränkung, der Schreck, wenn es soweit ist? Es hilft wohl, zu üben – jeden Tag geht das. Zum Beispiel kann ich üben, mich von Dingen oder Gewohnheiten zu trennen. Das ist aber keine Garantie dafür, dass der Tod für mich nicht doch überraschend kommt. Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein – umgekehrt: Ich kann mich in die Gesellschaft derer begeben, die sich kränken lassen. Das sind alle, die die eigenen Grenzen kennen oder kennenlernen wollen … nicht, weil das Spaß macht, sondern weil es so ist. Meine Erfahrung: Wer das für sich zu akzeptieren übt, auch im Austausch mit Anderen, kann aus dieser Übung Klarheit und Freiheit gewinnen. Die dient dem Leben. Jesus nennt das: der bringt viel Frucht!

Matthias Mannherz, Pastor für Altersseelsorge in der Region Elmshorn

Veröffentlicht am Fr 17.03.2023