Sonntag der Hl. Familie

Pfarrer Kirchhoff, katholische Kirchengemeinde St. Ansgar in Itzehoe

Jesus kommt in einer Familie zur Welt. Das klingt erst einmal unspektakulär. Wie auch immer, Kinder kommen gewöhnlich in Familien zur Welt.

Jesus kommt in einer Familie zur Welt. Ja, er wird wirklich Mensch und dazu gehört auch die Familie. Und bei Jesus ist das so wie bei uns allen. Auch seine Familie ist mal so und mal so. Es gibt eben kein Dach ohne Ach.

Sicher man kann die Familie von der Gefahr des vielfältigen Scheiterns her betrachten und davor warnen zu viel von der Familie heute zu erhoffen. Ich möchte – ohne mich für das Negative blind zu machen – lieber auf das mögliche Gelingen schauen. Denn was wären wir ohne unsere Familien?

Da gibt es Menschen, die sich mit uns verbunden fühlen, bevor wir etwas dazu tun konnten.

Da gibt es Menschen, die mit uns Freude und Hoffnung, aber auch Schmerz und Leid teilen.

Da gibt es Menschen, die selbst dann noch da sind, wenn keiner der Freunde mehr da ist.

Liebe Leserinnen und Leser,

Die Corona-Pandemie hat uns in diesem Jahr ganz schön durcheinandergewirbelt. Sie hat unsere Familien auf die Probe gestellt. Und viele Familien haben bemerkenswert zusammengehalten. Dafür gilt allen Beteiligten ein großes Lob und ein herzlicher Dank.

Trotz allen soziologischen Zeitansagen über das Auseinanderbrechen und Verschwinden der Familien, waren und sind es die Familien, die auch über die Generationsgrenzen hinweg Erstaunliches geleistet haben und weiterhin leisten. Dafür gilt allen mein großes Lob und mein herzlicher Dank.

Auch in Corona-Zeiten haben junge Paare eine Familie gegründet und sich in der Hochzeit das Leben versprochen. Eines dieser Paare hat mir gesagt. Feiern können wir immer noch. Die Hochzeitsparty ist nicht das Wichtigste. Wir wollen jetzt heiraten, weil es jetzt dran ist und wir einander vor Gott das Leben zusagen wollen. Allen, die so denken und handeln gilt mein großer Respekt und ein herzlicher Dank.

Liebe Leserinnen und Leser,

und jetzt geht es um uns persönlich. Bitte schauen Sie Ihre eigene Familie an. Wofür sind Sie dankbar? Was vermissen Sie? Wo möchten Sie etwas ändern? Wegen Corona können wir in diesem Jahr Weihnachten nicht im großen Familienkreis feiern und alle in den Arm nehmen. Aber wir können auf vielen analogen und digitalen Wegen allen sagen, wie sehr wir sie lieben und Gott danken, dass wir unsere Familie haben.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag der Familien und Gottes Segen im Neuen Jahr

Ihr Pfarrer Kirchhoff, katholische Kirchengemeinde St. Ansgar in Itzehoe

Veröffentlicht am So 27.12.2020