Der Apfel

Pastorin Stefanie Warnke, Ev.-Luth. St. Michaelis-Kirchengemeinde Hohenaspe

Urlaubszeit ist Picknickzeit. Und zu einem Picknick gehört für mich der Apfel.

Wahrscheinlich kennen Sie folgende Situation so gut wie ich: Nach einer langen Radtour oder nach einer anstrengenden Wanderung setzt man sich in gemütlicher Runde zusammen. Durstig, hungrig, ermattet. Dann zaubert jemand einen Apfel aus dem Rucksack. Zwei kleine Schnitte und schon entstehen vier gleichgroße Stücke. Ideal zum Teilen. Nie ist ein Apfel saftiger, nie ist er süßer. Die Lebensgeister kehren zurück.

Selbst von Martin Luther ist bekannt, dass er (Apfel-)Bäume liebte. So sah er im frischen Grün der ausschlagenden Bäume im Frühling ein Sinnbild für die Auferstehung der Toten und für die göttliche Gnade im irdischen Leben. Darum wird ihm folgender Satz zugeschrieben:

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Vielleicht hat er den Apfelbaum als Sinnbild gewählt, weil er in der christlichen Tradition ins Paradies verweist. Es ist der Ort, an dem uns Gott am Ende unserer Wege zu einem Picknick willkommen heißt, weil er uns stärken will. Jetzt schon und auch in Ewigkeit. 

Pastorin Stefanie Warnke, Ev.-Luth. St. Michaelis-Kirchengemeinde Hohenaspe

Veröffentlicht am Fr 09.07.2021