Aufräumen

Pastor Thomas Johannsen, Lägerdorf

„Ist das Kunst oder kann das weg?“ Diese Frage haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten so manche gestellt, wenn es darum ging, endlich einmal aufzuräumen.

Denn mit der Zeit sammelt sich vieles im Kleiderschrank, Bücherregel und Keller an, was nicht mehr gebraucht wird. Dabei fällt es nicht immer leicht, sich zu trennen. Doch oft genug siegt die Erkenntnis, dass es Platz braucht, um Neuem Raum zu geben.

Nun ist dies nicht nur beim Aufräumen von Regalen und Schränken so. Auch in den Winkeln unserer Seele sammelt sich mit der Zeit einiges an, was ausgeräumt werden kann: Gewohnheiten, die nicht gut tun; Vorurteile, die Begegnungen verhindern; Ängste, die uns einengen.

Aber selbst wenn wir zu der Überzeugung gekommen sind, dass wir ein bestimmtes Verhalten ändern wollen, ist es nicht so einfach, dies los zu werden. Dinge die auf dem Sperrmüll landen sind tatsächlich weg, wenn sie abgeholt wurden. Denkweisen und Angewohnheiten schleichen sich ungewollt wieder zurück und stehen plötzlich wieder in unserem „Seelenregal“. Für diesen Fall gilt es wachsam zu bleiben und auch ein wenig gnädig mit sich selbst zu sein. Gott traut uns zu, dass wir uns auf Veränderungen einlassen. „Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist“, so heißt es deshalb in einem neueren Kirchenlied. Mit Gott könnn wir uns immer wieder auf den Weg machen und Neuem Raum geben.

Pastor Thomas Johannsen, Lägerdorf

Veröffentlicht am Fr 31.07.2020