Das Mauerwerk an der Eingangsseite von St. Michaelis in Itzehoe muss saniert werden. Dafür beantragte die Gemeinde Zuschüsse im Rahmen des jährlichen Investitionsplan für Baumaßnahmen. Der Bauausschuss des Kirchenkreises berücksichtigte den Antrag nicht. Begründung: Die Maßnahme sei an einer Ecke des Gebäudes notwendig, hinter der sich Gemeinderäume und kein Kirchenraum befinden. Die Gemeinde sah das anders. Pastorin Katharina Reinke trug die Begründung vor: "Trotz der erweiterten Nutzung bleibt die Kirche als Gebäude Kirche und wird auch so wahrgenommen". Mit Fotos illustrierte sie ihre Argumente. Außerdem wies sie darauf hin, dass die Ablehnung ein falsches Signal an andere Gemeinden sende, die Kirchen multifunktional nutzen möchten.
Jan-Patrick Baye, der als stellvertretender Bauausschuss-Vorsitzender vor der Synode Stellung nahm, blieb bei seiner Ablehnung, denn hinter der fraglichen Mauer befindet sich der Probenraum des Zentrums für Popularmusik. Da die Gemeinde erwägt, Räume auch an Externe zu vermieten, könne man sich hier auch um externe Gelder bemühen, führte Baye aus. Ein Kompromiss, nachdem die Hälfte der Kosten förderfähig sein könnten, da es sich auch zur Hälfte um eine Kirche handelt, schied auch aus. Denn der I-Plan fördert nur Maßnahmen ab 5000 Euro. Mit den hälftigen Sanierungskosten wäre man unter dieser Summe. 27 Mitglieder folgten dem Votum des Bauausschusses, sodass der Antrag abgelehnt wurde.
Propst Thielko Stadtland, Synoden-Vizepräses Britta Stender und Beritt Mahrt aus dem Kirchenkreis-Finanzausschuss bekräftigen an dieser Stelle den Grundsatz, die Förderungen einzuschränken. Wollen wir alles, was gute Gründe hätte, immer fördern? Oder gilt es in Zeiten knapper Kassen, Prioritäten zu setzen?
Auch ein zweiter Antrag der Gemeinde St. Michaelis wurde abgelehnt, mit 19 zu 15 bei etlichen Enthaltungen deutlich knapper. Nach einem Sturmschaden muss das Kreuz auf der St.-Michaelis-Kirche wiederhergestellt werden. Das ist auch förderfähig im Rahmen des I-Plans. Hier forderte die Synode jedoch ein, dass erstmal die Schadensmeldung der Versicherung abgewartet werden soll. Pastorin Reinke und ihre Gemeinde wollten hier Planungssicherheit haben, auch um gezielt Spenden für eine Eigenbeteiligung einzuwerben.