Kita Fritz-Reuter-Straße Elmshorn in der Abenddämmerung von Außen

Hallo, Salam Aleikum, Schalom

Alessa Pieroth

Die Kita Fritz-Reuter-Straße feierte am 8. November ein interreligiöses Herbstfest mit Pastorin Antje Eddelbüttel und Ali Evcil von der türkisch-islamischen Gemeinde

Beim interreligiösen Herbstfest der Kita Fritz-Reuter-Straße hörte man sowohl „Hallo“- als auch „Salam Aleikum“- und „Shalom“-Rufe zur Begrüßung. In der Elmshorner Kita treffen täglich unterschiedliche Kulturkreise aufeinander. Das thematisierten Erzieherinnen, Erzieher und die Kita-Leitung auch in den vorangehenden Projektwochen. Bilder und Fotos an der Wand dokumentieren das. Sie zeigen etwa einen fünfjährigen Jungen, der den anderen Kindern stolz seinen Gebetsteppich und seine Gebetskappe zeigt, Vorschulkinder, die aus Papiertüten Tiere für die Arche Noah basteln oder Davidsterne aus Tonpapier. „Auf diese Weise vermitteln wir Wissen und fördern die Toleranz füreinander“, sagt Kitaleiterin Heike Kock.
Antje Eddelbüttel, Pastorin der St. Nikolai Kirche, besucht den Kindergarten regelmäßig an zwei Tagen im Monat. Dann singt sie mit den Kindern und erzählt ihnen Geschichten. Auch zum interreligiösen Herbstfest ist sie gekommen. Aber diesmal kam sie nicht alleine.
Zum ersten Mal gestalteten Pastorin Eddelbüttel und Ali Evcil, Vorstandsvorsitzender der Elmshorner türkisch-islamischen Gemeinde, zusammen die zehnminütige Andacht zur Einstimmung auf das Fest. Dabei thematisierten sie das Gebet im Islam und im Christentum.
Ali Evcil versammelte dafür eine Gruppe Kinder, die auch seine Moscheeschule besuchen, um sich herum und betete mit ihnen das Fünf-Uhr-Abendgebet. „Insgesamt fünfmal pro Tag beten Muslime“, erklärt Evcil, „den Kopf Richtung Mekka gerichtet, wo die Kaaba errichtet wurde.“
Pastorin Eddelbüttel zeigte den Eltern, wie sie mit den Kita-Kindern betet. Dafür begleitete sie ihre Worte mit den Händen, die jeweils die Position Gottes darstellten. „Wir bitten, Gott sei über uns, um uns zu behüten.“ „Über uns!“, riefen die Kinder und hielten ihre Hände ebenso über den Kopf, wie Antje Eddelbüttel es ihnen vormachte.
Nach der Andacht durften die Kinder und ihre Eltern in den Gruppenräumen an Aktionen teilnehmen. Es gab Henna-Tattoos, die Reise nach Jerusalem, und Gebetsbänder und Kreuze konnten gebastelt werden. Am größten war jedoch der Andrang am reichaltigen, bunt gemischten Büfett, das die Eltern beigesteuert hatten. In der Cafeteria der Kita zeigte sich wieder einmal, wie sehr gemeinsames Essen verbindet.

Veröffentlicht am So 24.11.2019