Auf dem Elmshorner Friedhof wurde ein Schatz gefunden. Ein historisches Grabbuch, in dem die allererste Beerdigung an der Friedensallee niedergeschrieben ist. Metta Biehl, geborene zu Langelohe, 32 Jahre alt, kam am 10. August 1883 auf Verwesungsplatz A1 unter die Erde.
Lange Zeit wusste man wenig über die erste Zeit des 1882 gegründeten Friedhofs. Doch ein glücklicher Zufall schenkte Verwalterin Regina Thielsen-Thies und ihren Kollegen Einblicke. „Wir waren am Ausmisten und plötzlich fiel mir dieses Buch in die Hände“, erzählt Thielsen-Thies, die sofort merkt: Dieser Fund ist eine Sensation. Und erstaunlich gut erhalten. Der Einband sauber, die Seiten heil. Eine gut lesbare Handschrift. Damit das auch so bleibt, wird das Buch mit dem Titel „Verwesungsplatz auf dem Kirchhofe zu Elmshorn“ ins Kirchenkreis-Archiv übergeben, wo es fachgerecht gelagert wird.
Wo es die ganze Zeit über gewesen sein könnte? „Tja“, sagt Stellvertreter Jörg Münster, „ich denke, es lag wohl in der alten Kapelle, die 1969 abgerissen wurde“. Von dort aus muss es irgendwie in den Büroschrank gelangt sein. Der verstorbene Vorgänger Werer Stelly hätte sicher mehr gewusst.
