Für die Jugendarbeit des Guten Hirten sind Jugendbegegnungen ein wichtiger Pfeiler ihrer Arbeit. Vor Corona pflegte man 15 Jahre Kontakt zu einem Jugendzentrum im Westjordanland. Angesichts der derzeitigen politischen Lage, musste man sich nun nach weiteren Partnern umsehen und fand sie in der Willow Creek Gemeinde in Chicago.
Auf dem Programm dieser Begegnung standen zahlreiche Gemeinde- und Jugendveranstaltungen, der Besuch einer theologische Fakultät, Sightseeing in Chicago, ein Baseballspiel, ein Konzert der Band Mercy Me und eine Kurzfreizeit in Williamstown mit einem Besuch eines Nachbaus der Arche Noah.
Weit wichtiger war allerdings die gemeinsame inhaltliche Arbeit. Unter dem Motto „überBrücken“ diskutierte man, wie angesichts von ethnischer, sozialer, politischer und mentaler Diversität Gemeinde Einheit leben kann. Zudem ging es um die Frage, wie Jugendarbeit Strahlkraft gewinnt, so dass sie auch jenseits der Kirchenmauern wahrgenommen wird.
Dabei stellte man einerseits viele Gemeinsamkeiten bei Methoden und Projekten fest. Andererseits entdeckten die Elmshorner im Gespräch mit den Leuten von Willow Creek und im Erleben des Gemeindealltags viel Neues, z.B. wie sehr dort Integration ein Thema ist: alle Schilder sind Englisch und Spanisch, es gibt in der Jugendarbeit einen großen Bereich für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen, selbst auf bestimmte Allergien wird Rücksicht genommen. Die Gemeinde gewinnt Strahlkraft, indem sie sich den Bedürfnissen von Menschen widmet. So gibt es einen „Tafel – Supermarkt“, einen Indoorspielplatz und ein günstiges medizinisches Angebot und doch ist all das nicht von einer zeitgemäßen Rede von Jesus Christus entkoppelt. Man setzt dort auf technische Mittel und eine persönliche Ansprache.
Damit trifft Willow Creek das Lebensgefühl der Menschen im Einzugbereich Chicagos. „Wenn wir im Restaurant beteten, gingen spontan Daumen hoch, Leute riefen ein ermutigendes Amen und fragten gar, wo wir herkommen. Die Leute sind zugewandter als wir hier in Norddeutschland. Vor allem aber ist Glaube überhaupt kein Tabu“, so Dana Janz.
„Viele Amerikaner haben einen großen Pioniergeist. Sie sind bereit, Geld in die Hand zu nehmen, groß zu denken und zu gestalten. Sie denken nicht vor allem an Sicherheit, sondern sie sind mit einem großen Vertauen auf Jesus Christus unterwegs“, so ihr Mann Melvin.
Bei allem, was die Elmshorner am dortigen Gemeindeleben begeisterte, freuten sie sich auch wieder auf Zuhause: „So eine kleine und übersichtliche Gemeinde wie unsere hat auch etwas“, meinte Pastor Hartmuth Wahnung
Die Partnerschaft soll mit weiteren Besuchen und Gegenbesuchen fortgesetzt werden.