Kleiner werden. Loslassen. Alte Gewohnheiten aufgeben. Neue Ideen entwickeln. In eine neue Zukunft unter veränderten Rahmenbedingungen aufbrechen. Dieser Weg liegt vor allen Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche. Denn die Kirchengemeinden werden kleiner an Mitgliedern. Manche von ihnen sind schon auf dem Weg. Andere suchen noch das Wie. Am Sonnabend, 15. März, beschäftigte sich unser Kirchenkreis in einer Themensynode mit Zukunftsthemen. Das Motto hieß "Kirche der Zukunft - auf der Suche nach Freude" und Bischöfin Nora Steen begleitete den Tag in Elmshorn.
Ökumenepastor Dirk Fanslau hatte diesen Tag initiiert und maßgeblich mitgestaltet. Wichtig war ihm: Nicht der Frust und das drückende Gefühl, liebgewordene Dinge aufgeben zu müssen, sollten heute im Vordergrund stehen. Es sollte ein Tag des Aufbruchs und der Kreativität werden. Christinnen und Christen sollten sich darauf besinnen, weswegen sie in der Kirche sind und diese frohen Mutes in die Zukunft führen. Deshalb hieß das Schlüsselwort für diesen Tag “Freude”. Deshalb gab es im Eröffnungsgottesdienst viel gesungenes “Halleluja”. Und deshalb erzählte Dirk Fanslau in seiner Impulsrede aus Kenia, wie und wo unsere Partnerkirche Gemeinde aufbaut und Mitglieder hinzugewinnt.
Mit spürbarem Rückenwind ließen sich die 48 anwesenden Synodalen auf diese Lesart ein, hörten Vorträge von Bischöfin Nora Steen und dem Referenten Dr. Felix Eiffler. Dieser sparte nicht mit Positivbeispielen von Kirchengemeinden, die zu groß gewordene Gebäude umnutzen und in eine neue Bestimmung überführen. Die Bischöfin skizierte noch einmal den Zukunftsprozess der Nordkirche und stellte sich den Fragen der Synodalen. “Wie gut, einmal im direkten Gespräch zu erfahren, worum es hier vor Ort geht”, sagt sie später. Hinterher ging die Diskussion in Kleingruppen weiter. Wie soll ein Gottesdienst sein, damit ich meinen Kirchenfernen Nachbarn mitnehmen kann? Wie kann ich mit Freude die kleiner werdende Gemeinde gestalten? Zwei der Themen, denen sich die Kleinrunden widmeten.
Das Fazit fiel positiv aus. “Ich bin ermutigt festzustellen, dass ich mit meinem Standpunkt nicht allein bin”, resümierte Karin Lewandowski, Ehrenamtliche aus Wilster und stellvertretende Vorsitzende des Kirchenkreisrats (KKR). “Alle aus unserer Gruppe mögen die Gottesdienste am liebsten, wo wirklich Gemeinschaft gelebt und erlebt wird.” Malin Seeland: “Mich motiviert, dass wir viele Ressourcen hier vor Ort haben, die wir einbringen werden und alle miteinander in Kontakt bleiben.”
Propst Thielko Stadtland stellte hinterher den weiteren Verlauf des Zukunftsprozesses vor. Er und Amtsbruder Steffen Paar erarbeiteten gerade ein Strategiepapier, das schon am folgenden Mittwoch im KKR zur Abstimmung stehen soll. Das Ergebnis wird dann nach Vorstellung des Propstes durch alle Gremien des Kirchenkreises wandern, damit eine breite Beteiligung erreicht wird. Hinterher sollen die Leitplanken feststehen, wie der Zukunftsprozess im Kirchenkreis genau aussieht. Also: Welche Möglichkeiten es für nicht mehr nötige Gebäude gibt, wo Arbeitsbereiche verkleinert oder umorganisiert werden und wie Kirchengemeinden mit weniger Geld auskommen können.