"Hast du schon ein Herz für eine Grillwurst?" – mit Handschlag und einem Marmeladenglas voller bunter Papierherzen in der Hand begrüßte Kitaleiter Patrick Stüdemann am Samstag fast jeden einzelnen Besucher persönlich. Gleich war spürbar, was die dreigruppige Kita Wiesenkinder auszeichnet: die familiäre Atmosphäre.
Schon am Eingang machte ein großes, weißes Laken mit der Aufschrift "50 Jahre Kita Wiesenkinder" auf den besonderen Anlass aufmerksam. Auf dem weitläufigen Außengelände waren verschiedenen Spielstationen wie Dosenwerfen, Kinderschminken und Edelsteine suchen in der großen Sandkiste vorbereitet. "Ohne mein engagiertes Team wäre dieses Fest nicht möglich gewesen", betonte Stüdemann in seiner Begrüßung und sprach allen Mitarbeitenden großen Dank aus. Der 29-Jährige ist seit eineinhalb Jahren Leitung, aber schon seit zehn Jahren im Team. Er hat den Posten von Dörte Staebe übernommen. Die 60-Jährige arbeitet seit fast 30 Jahren bei den Wiesenkindern und half beim Fest am Essensstand aus.
Zwischen den Besucher:innen waren auch viele Ehemalige, die heute mit ihren eigenen Kindern wiedergekommen sind. Eine von ihnen ist Tanja Jenkinson. Die 35-Jährige war selbst Wiesenkind und erinnert sich mit einem Leuchten in den Augen an Ausflüge, Kita-Übernachtungen und lange bestehende Freundschaften. Heute besucht ihr Sohn Theo die Kita – er ist, seit er 1,5 Jahre alt ist, dort. Vielleicht wird er eines Tages genauso wie sie auf seine Kitazeit zurückblicken.
Erinnerungen aus noch früheren Tagen hat Erika Rusch mitgebracht. Die heute 85-Jährige war von Anfang an dabei und zeigte den Gästen ihr liebevoll geführtes Fotoalbum. Ordentlich eingeklebt finden sich darin Gruppenfotos und Fotos aus dem Kindergartenalltag ab dem Jahr 1972. Rusch erlebte die Anfänge der Kita mit, als die Kinder noch als Krabbelgruppe im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Wrist betreut wurden. Der kürzlich verstorbene Pastor Jens Knak hatte die Initiative damals ins Leben gerufen. Im Februar 1975 wurde daraus offiziell der Kindergarten Wiesenkinder.
In ihrer Ansprache erinnerte Pastorin Gritta Koetzold an Pastor Knak und seine Bedeutung für die Kita. Koetzold besucht die evangelische Kita projektbezogen. Sie sagt weiter: „Was Kinder brauchen, sind Wurzeln und Flügel. Sie brauchen einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen, an dem sie sich ausprobieren und wachsen können. Die Bedingungen dafür verändern sich – und diese Kita stellt sich seit 50 Jahren immer wieder neu dieser Aufgabe.“
Auch Dörte Raßmus, Geschäftsführerin des Kita-Werkes, und Wrists Bürgermeister Manfred Bube richteten Grußworte an das Team der Kita Wiesenkinder. Sie würdigten die Einrichtung als einen Ort, der über Generationen hinweg geprägt hat und weiterhin prägen wird.

