„Voices of Climate Justice” ist der Titel der Tour, die die achtköpfige Band Rise'n'Shine drei Wochen lang durch Deutschland führt. In Elmshorn und Itzehoe machten die Musiker aus Tansania, Uganda, Deutschland und Ghana vom 2. bis 8. Juli Station. Sie singen vom Recht auf Wasser für alle, vom Schmerz der Klimaflüchtlinge, von der Hoffnung der einen Menschheitsfamilie und setzen sich für eine gerechte Lastenverteilung ein. Untergebracht waren die Musikerinnen und Musiker bei vier Gastfamilien in Dägeling und Itzehoe, erzählt Dirk Fanslau, Pastor der Ökumenischen Arbeitsstelle. Er begleitete die Band während dieser Tage durch unseren Kirchenkreis.
Herzstück ihres Aufenthaltes waren die Projekttage im Berufsbildungszentrum RBZ in Itzehoe. Rolf Paulsen, zuständig für die Schulkooperative Arbeit des Kirchenkreises und Religionslehrer am RBZ, hat die Workshops zusammen mit Stephan Reinke vom Zentrum für Popularmusik und Dirk Fanslau organisiert. Am Ende konnten Rise'n'Shine so 24 Doppelstunden anbieten. Die Kombination aus Musik, guter Laune und gesellschaftspolitischen Themen rund um Klimagerechtigkeit kamen so gut an, dass spontan sogar noch mehr Klassen zu den Workshops dazukamen. Dort traf die Band auch auf eine Schülergruppe, die gerade ein Treffen mit einer Partnerschule in Ostafrika vorbereitet um gemeinsam an Solarprojekten zu arbeiten. "Es wurden gleich Kontaktdaten ausgetauscht und möglicherweise gibt es bald ein Wiedersehen mit einigen Mitgliedern von Rise’n‘Shine", so Fanslau.
Beim Konzert in Elmshorn hätten es etwas mehr Zuschauer:innen sein können, findet Dirk Fanslau. Wegen parallel stattfindender Konzerte und der Fußball-Europameisterschaft kamen "nur" rund 60 Personen. "Die Power, mit der die Band ihre Songs auf Konzerten gespielt hat, hat mich immer wieder umgehauen", schildert der Ökumenepastor seine Eindrücke. Unter den Gästen war auch eine Jugendgruppe aus Berlin und zwei Menschen, die extra aus Aarhus/Dänemark angereist waren. Und noch ein Punkt begeisterte Dirk Fanslau: "Großartig, wie die ökumenisch-freundschaftliche Zusammenarbeit mit der Baptistengemeinde in Elmshorn geklappt hat. Wir haben uns in den neuen Räumlichkeiten und mit der spitzenmäßigen Soundtechnik dort super wohl gefühlt."
Beim Konzert in der St.-Michaelis-Kirche in Itzehoe-Wellenkamp waren doppelt so viele Besucher:innen beim Konzert: "Die Stimmung war toll! Beim Schlusslied haben alle ‚Tupo pamoja!!‘ geschrieen – auf Deutsch: Wir sind zusammen!", erzählt der Ökumenepastor. Er lobte auch das Engagement von Kirchenmusiker Stephan Reinke, der das Konzert in der Kirchengemeinde, in der auch das Zentrum für Popularmusik angegliedert ist, organisiert hat. Und auch beim Tauffest der Region Itzehoe im Freibad Lägerdorf präsentierten Rise'n'Shine vor über 150 Besucherinnen nicht nur ihre Klima-Songs, sondern begleiteten auch die Lieder der Open-Air-Gemeinde.
Auch Propst Steffen Paar besuchte die Gruppe in der Schäferwargenkirche auf dem Steinburger Abendmarkt. "Das war einmalig", schwärmt Fanslau. "Wir saßen zusammen in der kleinen hölzernen Kirche und Rise'n'Shine hat zur Weihnachtsmelodie „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“ ein Kirchenlied auf Kisuaheli gesungen. Dann haben wir alle miteinander Hand in Hand gebetet und Propst Paar hat uns einen Segen zugesprochen. Ein echt göttlicher Moment."
Die Band hat einige Eindrücke aus ihrem vom Klimawandel geprägten Alltag bei uns gelassen. Jetzt ist es an uns die positive Energie zu nutzen und in den ein oder anderen Impuls für ein nachhaltiges Leben umzumünzen. „Zumindest konnten wir vor allem in den Schulworkshops bei fast 600 Schülern das Bewusstsein dafür schärfen, dass mit dem Klimawandel auch die Gerechtigkeitsfrage diskutiert werden muss“, meint Fanslau. Im Unterricht wurde deutlich, dass ein Bewohner in Deutschland im Vergleich zu einer Person aus Tansania jährlich einen 40 mal höheren CO²-Ausstoß verursacht. Gleichzeitig leiden jedoch die Menschen im globalen Süden viel stärker unter den Folgen des Klimawandels und haben weniger Mittel, um sich vor den Folgen zu schützen. „Ich hoffe, dass allen klar geworden ist, wie sehr wir in den Industrieländern in der Verantwortung stehen. Wir müssen nicht nur das eigene Verhalten ändern, sondern auch erhebliche finanzielle Mittel für die Schäden im Süden aufbringen. Die ‚Voices of Climate Justice‘ haben uns das eindrücklich vermittelt.“
Die Tour von Rise'n'Shine wird unterstützt vom Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche, BINGO!-Die Umweltlotterie und Brot für die Welt. Ohne sie wäre das alles finanziell nicht machbar.
Infos zur Band und auch Musikvideos gibt's auf www.riseupafrica.org
Ökumenepastor Dirk Fanslau hat den Besuch von Rise'n'Shine auf seinem Instagram-Kanal in Bild und Video festgehalten. Hier geht es zum Kanal der Ökumenischen Arbeitsstelle Rantzau-Münsterdorf