Zwei Personen gehen auf dem Friedhof spazieren

Trauerlandschaften Elmshorn – Ein Angebot, das den Nerv der Zeit trifft

Natalie Lux

Mit dem Projekt „Trauerlandschaften in Elmshorn“ ist ein Ort entstanden, an dem Menschen in ihrer Trauer Begleitung finden – offen, einfühlsam und getragen von christlichen Werten. Das Angebot richtet sich an alle, die Halt und Hoffnung suchen – unabhängig davon, wie nah oder fern sie der Kirche stehen.

Das Projekt „Trauerlandschaften Elmshorn“, gefördert vom Innovationsfonds des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf und der Stiftung Andere Zeiten, stößt auf große Resonanz. Mit Einzelbegleitungen, einem offenen Trauercafé, „Geh-Gesprächen für die Seele“ und weiteren Angeboten schafft es Räume, in denen Menschen in schweren Zeiten zur Ruhe kommen, sich austauschen und neuen Halt finden können – ganz ohne Schwellenangst, aber im Geist christlicher Seelsorge.

Erstaunlich große Nachfrage

Trauerbegleiterin Miriam Kunkel freut sich sehr, ein passgenaues Projekt für trauernde Elmshorner:innen gefunden zu haben, die sonst durch kirchliche Angebote kaum erreicht werden. “Das ist schon erstaunlich”, sagt Kunkel. “Im Moment nutzen unsere Angebote ca. 100 Menschen, von denen etwa 90 Prozent keine anderen kirchlichen Angebote nutzen oder Gottesdienste besuchen.” Kunkel ergänzt: “Dennoch sind sie offen und empfänglich für christliche Botschaften und Informationen.” Dass sie offen sind für biblische Botschaften von Trost und Hoffnung, zeige, wie groß das Bedürfnis nach Begleitung und Sinnsuche sei. 
Der Strom der Nachfrage reißt nicht ab. Ein bis zwei neue Anrufe erhält das Team pro Woche. Zusätzlich zur Einzel-Nachfrage gibt es zunehmend anfragende Betreuer:innen und Beratungsstellen.

Auch von außen wächst das Interesse: Zeitungen, Rundfunk und Beratungsstellen berichten über das Projekt, das als verlässlicher Anlaufpunkt für Trauernde in der Region wahrgenommen wird. Neben den bestehenden Formaten bietet das Team inzwischen auch Kurse zur seelsorgerlichen Gesprächsführung für Haupt- und Ehrenamtliche an – ein Beitrag, der über das Projekt hinaus wirkt.

Ein Auszug aus der Projektstatistik

Einzelgespräche / aktuell 16 Personen

  • 90% kirchenfern, 95% Frauen
  • 15% aufsuchende Begleitung
  • Zugänge über Netzwerk / Veröffentlichung in den Medien / Infoflyer - mehrheitlich jedoch über persönliche Empfehlung von Freunden, Nachbarn und Familienangehörigen
  • fast alle Altersgruppen, Schwerpunkte bei den 30- bis 40-Jährigen und 60- bis 70-Jährigen.

Trauercafé / regelmäßig ca. 12 bis 16 Teilnehmende

  • 95% kirchenfern, 90% Frauen
  • Pool von ca. 40 aktiven Teilnehmer:innen
  • fast alle Altersgruppen, deutlicher Schwerpunkt bei den 50- bis 70-Jährigen
  • überwiegend auf Empfehlung der Pastores / Freund:innen bzw. Familienangehörigen
  • kleinerer Teil über Website des Trauernetzwerks / Zeitung / Infoflyer

Seelsorge-Basis-Kurs / 17 Teilnehmer:innen 1. Kurs

  • 28 Anmeldungen zum Infoabend
  • 11 Personen an späterem Kurs interessiert

...hier kam es noch zu Verschiebungen - dies ist der aktuelle Stand:

  • 14 davon nehmen nun verbindlich am laufenden Kurs teil (sowohl kirchennahe als auch kirchenferne Menschen)
  • 14 andere haben ihr Interesse für einen Kurs zu einem späteren Zeitpunkt bekundet

„Geh-Spräche für die Seele" / 9 Teilnehmer:innen

  • kirchenfern, 100% Frauen
  • Altersspanne 65 bis 85 Jahre

Trauerandacht für verstorbene Kinder

  • Teilgenommen haben 4 Einzelpersonen und 2 Familien
  • hieraus entstanden verschiedene Einzelgespräche
  • und Überleitungen zu anderen Angeboten
     

Christlicher Hintergrund des Angebots

Wir orientieren uns an Jesu Auftrag und sind auf seinen Spuren unterwegs:

  • Hierzu gehört insbesondere die Trauer­begleitung nach dem Vorbild Jesu, der seine Jünger auf dem Emmaus-Weg in ihrer Trauer begleitet hat. (Lk. 24,13 ff)
  • Jesus hat uns den Auftrag gegeben Licht der Welt zu sein (Mt. 15,14) und somit Licht und Hoffnung zu den Menschen zu bringen als Kinder des Lichts (1. Thes. 5,5).
  • Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die schwach sind. (Röm. 15,1)
  • Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das des anderen. (Phil. 2,4)
  • Darum tröstet einander und einer baue den anderen auf. (1. Thes. 5,11)

Mehr Informationen:
www.trauernetzwerk-elmshorn.de

Veröffentlicht am Mo. 13.10.2025