Tarifabschluss: Beschäftigte erhalten mehr Geld

Natalie Lux

Die kirchlichen Angestellten und Pastores bekommen den Inflationsausgleich sowie eine Gehaltserhöhung in zwei Stufen.

Nun haben die kirchlichen Arbeitgeber nachgezogen. Nachdem die Angestellten und Beamten des öffentlichen Dienstes im Tarifvertrag TVÖD bereits eine Inflationsprämie erhalten, winken bis zu 3000 Euro - je nach wöchentlicher Arbeitszeit - nun auch unseren Mitarbeitenden. Darauf haben sich die Tarifparteien in ihrer Entgeltrunde 2024/2025 geeinigt. Darüber hinaus wird es reguläre Gehaltserhöhungen geben und zwar ab 1. Juli 2024 (plus 6,5 Prozent des Gehalts) und ab 1. Juli 2025 (plus 5,5 Prozent). Die Gesamt-Erhöhung muss 340 Euro betragen, auch für die Entgeltgruppen K 2 und K 3. 
Für die Langzeit-Angestellten gibt es eine weitere gute Nachricht: Ab dem 1.1. 2026 wird eine neue, 6. Erfahrungsstufe eingeführt. Bislang waren Mitarbeitende ab 14 Jahren im Dienst der Kirche in ihrer endgültigen Gehaltsstufe angelangt und bekamen nur noch tarifliche Erhöhungen oder, wenn sie neu eingruppiert wurden. Für die "Abteilung 3" (Pädagogischer Dienst in Kindertagesstätten) wird zum 1. Juli 2024 eine eigene Entgelttabelle geschaffen, die sich am TVÖD orientiert. Wer bei der Kirche als Pädagog*in arbeitet, bekommt künftig somit ein vergleichbares Gehalt wie im öffentlichen Dienst. 
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren und endet am 31. Dezember 2025. 

Die Mitarbeitendenvertretung des Kirchenkreises freut sich. "Ein super Ergebnis, insbesondere, dass für alle Mitarbeitende ein Inflationsausgleich und eine Entgeltsteigung  gezahlt wird", sagt Ronald Schrum-Zöllner in Namen der gesamten MV.  "Wir hoffen, dass der Weggang vieler Kita-Kolleginnen in den Geltungsbereich des TVöD gestoppt wird." Außerdem sei es zum ersten Mal in der Tarifgeschichte gelungen, bei den unteren Entgeltgruppen ein Mindestbetrag von 340 Euro durchzusetzen. 

Die Mehrkosten stehen im Haushalt 2024 unseres Kirchenkreises bereit. Bereits im Vorfeld waren Gehaltssteigerungen von zehn Prozent eingerechnet und mit dem Etat 2024 in der Synode verabschiedet worden. Auch die Pfarrstellen werden teurer und zwar um 10.000 Euro pro Jahr und Vollzeitstelle, wie Propst Thielko Stadtland während der Synode mitteilte. Pastorinnen und Pastoren bekommen ebenfalls 3000 Euro Inflationsausgleich. 

Mit der Zahlung einer steuerfreien Inflationsausgleichs beteiligt sich der Arbeitgeber an dem Ausgleich der teils horrenden Preissteigerungen für Verbraucherinnen und Verbraucher im täglichen Leben (Lebensmittel, Energie, Kraftstoffe und vieles mehr). Die Zahlung ist Teil des Entlastungspakets der Regierung und wird vom Arbeitgeber freiwillig gezahlt. 

Veröffentlicht am Fr 15.12.2023