Jugendliche vor dem Altar in der St. Nikolai Kirche Elmshorn

Synodentagung am 6. November

Natalie Lux

Erstmals dieses Jahr fand die Synode des Kirchenkreises wieder in Präsenz statt. Die Hauptthemen waren der Haushalt und die Jugendarbeit im Kirchenkreis

Seit der Propstenwahl 2020 waren die Mitsynodalen nur als Kachel auf dem Rechner zu sehen. Am 6. November konnten die Mitglieder der Kirchenkreissynode endlich wieder direkt (unter 3G-Regeln) miteinander debattieren. Viel Anklang erfuhr die Andacht (Foto) zur Eröffnung der Synode, gestaltet von Jugendlichen aus unterschiedlichen Regionen. Diese stimmten die Synodalen sowohl musikalisch als auch verbal auf die Sitzung ein. „Wenn wir uns dazu bekennen, dass wir in einem Geist sein wollen, im Geist der frohen Botschaft, dass Gott uns nahe sein wird“, sagte Herbert Heuer, Jugendsynodaler aus der Kirchengemeinde Kremperheide, „dann verläuft ein Synodentag anders, als wenn wir uns dessen nicht bewusst sind.“

Zukunftsprozess im KVZ

Im Bericht des KKR-Vorsitzenden stellte Dr. Thomas Bergemann, Propst der Propstei Nord, den jüngst begonnenen, umfassenden Zukunftsprozess im Kirchlichen Verwaltungszentrum (KVZ) vor. Dieser wird mit externer Beratung bis Ende 2022 vollzogen. Ein Ergebnis soll sein, Jahresabschlüsse für die Kirchengemeinden schneller zu erstellen ­- ein Aspekt, der von Synodalen immer eingefordert wurde. „Wir möchten das KVZ modern aufstellen“, sagte der Propst. Die Mitarbeitenden würden regelmäßig informiert.

Kriterien für künftige Baumaßnahmen in Arbeit

Bergemann informierte die Synodalen zudem über eine von Synodenpräsidium, Kirchenkreisrat und Verwaltung geplante Initiative, die den Verkauf von kirchlichen Gebäuden und Pfarrland betrifft. Laut Landeskirchengesetz müssen Verkaufserlöse in eine zweckgebundene Rücklage fließen. Das Geld kann also nicht für die Gemeindearbeit ausgegeben werden, sondern muss für einen Land- oder Immobilienkauf zurückgelegt werden. „Das ist absurd und wir wollen das Gesetz ändern“, sagte der Propst und wies darauf hin: „Es ist absehbar, dass unsere Mittel nicht mehr für alle Gebäude reichen werden.“ Statt mit späteren Ankäufen würden sich die Gemeinden eher mit der Reduzierung ihres Gebäudebestands befassen.

Im Kirchenkreis werden gerade Kriterien erarbeitet, in welchem - kleinerem - Umfang künftig Baumaßnahmen bezuschusst werden können: „An manchen Stellen gibt es schon Regionalisierung“, lobt der Propst. „Es wird nicht mehr jeder Kirchturm für sich betrachtet.“

Bauunterhaltung wird ein Thema 2022

Welche Kirchengemeinde kann und möchte sich welche Gebäude künftig noch leisten? Diese Fragestellung wird in Kürze in den Fokus des Zukunftsprozesses „Perspektive 2030“ rücken. Thomas Schollas, Pastor für Gemeinde- und Personalentwicklung, brachte die Synodalen auf den neusten Stand. Alle Gemeinden hatten Fragebögen zu ihren Gebäuden bekommen, die bis Frühjahr ausgewertet werden. Dann wird die AG Bauerhalt in Zusammenarbeit mit weiteren kirchenkreislichen Gremien Kriterien für die Instandhaltung und Zukunftsplanung entwickeln.

Schollas rief dazu auf, den Prozess 2030 positiv anzupacken: „Die Herausforderung ist auch eine Chance, ein kreatives Miteinander zu entwickeln.“ Und zitierte den Altbischof der Mitteldeutschen Kirche, Axel Noack: „Wir sollen fröhlich kleiner werden und nicht in Depressionen verfallen.“

Veröffentlicht am Sa 13.11.2021