Pfarrsprengel statt Pastorenstellen pro Kirchengemeinde: In der Region Wilstermarsch werden Pastor*innen künftig gemeinsam eingesetzt. Einen Eilbeschluss des Kirchenkreisrats (KKR) hat die Synode einstimmig und ohne Diskussion bestätigt. Die fünf Kirchengemeinden Wewelsfleth, Beidenfleth, St. Margarethen, Brokdorf und Wilster bilden damit von nun an den Pfarrsprengel Wilstermarsch.
Befürchtungen, durch den Pfarrsprengel könnten die Gemeinden ihre eigene Pfarrstelle verlieren, kamen dabei nicht auf. Alle fünf Kirchengemeinderäte hatten zuvor schon mit großer Mehrheit den Pfarrsprengel beschlossen. Eine zentrale Rolle kommt beim Prozess des Zusammenwachsens Gemeindemanager Timo Milewski zu.
Mit dem Ausscheiden von Pastorin Telse Möller-Göttsche in den Ruhestand hatte sich die Situation der pastoralen Versorgung in der Wilstermarsch zuletzt verschärft. Dort treten Probleme wie der Pastorenmangel und sinkende Kirchensteuereinnahmen, die unter dem Schlagwort „Perspektive 2030“ zusammengefasst werden, schon jetzt auf.
Bei einem Zusammenschluss zu einem Pfarrsprengel sind alle Pastoren für alle Kirchengemeinden gleichermaßen zuständig. Die einzelnen Kirchengemeinden bleiben dabei aber komplett selbstständig. Sie bilden weiterhin einen eigenen Kirchengemeinderat und haben ein eigenes Sekretariat. Sollte eine freie Pfarrstelle ausgeschrieben werden dürfen, sind alle Kirchengemeinderäte des Sprengels an dem Auswahlprozess beteiligt und wählen gemeinsam ihre neue Pastorin oder ihren neuen Pastor in einer Wahlversammlung.
Durch den Zusammenschluss werden Pastor*innen von Verwaltungsarbeit entlastet. Sie können sich wieder ihren pastoralen Hauptaufgaben zuwenden und in ihrer Arbeit sogar Schwerpunkte setzen. Beispielsweise können sie sich verstärkt auf Kasualien wie Taufen, Beerdigungen und Hochzeiten konzentrieren.