"Lebt das Tier. Leben wir." Dieser Spruch stand auf dem Sockel einer Eulenskultpur am Ortseingang von Itzehoe. Sie sollte Betrachtende daran erinnern, die Umwelt zu schützen. Geschaffen wurde die Eule von Rudolf März im Jahr 1970 aus den Resten einer Ulme. Sie stand direkt am Eingang zum Garten Eden, einer ehemaligen Itzehoer Gaststätte mit Biergarten in der Edendorferstraße 175. Schon Mitte der 90er Jahre hatte der Zahn der Zeit der Eule stark zugesetzt. Von einem auf den anderen Tag wurde sie dann entsorgt, nahezu unbemerkt.
Aber vergessen wurde die Eule nicht. Und so kommt es, dass der 82-jährige Rudolf März 53 Jahre später am 12. November 2023 wieder neben der ehemaligen Gaststätte steht und eine neue Eule enthüllen darf. Diesmal ist sie aus Sandstein gefertigt von Werner Bärman, einem Bildhauer aus dem Saarland. Die Rückkehr der Eule initiiert haben Arne Findeisen, Pastor in der Thomas-Kirchengemeinde Edendorf, und seine Konfirmandinnen und Konfirmanden. Im Konfirmandenunterricht wollte der Pastor sich nicht nur theoretisch sondern auch ganz praktisch mit dem Artensterben auseinandersetzen, vor dem Hintergrund des biblischen Gedankens die Schöpfung zu bewahren. Er machte sich zur Aufgabe, das Denkmal mit dieser eindeutigen Botschaft nachhaltig zu erneuern. Aufgabe der Konfirmand*innen war es Spenden für das Projekt zu sammeln. Aber auch beim Aufstellen der Skulptur konnten sie mit Spitzhacke und Spaten tatkräftig mitwirken. Pastor Findeisen stellte den Kontakt zu dem Bildhauer im Internet her. Und auch Hugo Ibs, der heutige Bewohner des Garten Eden, unterstützte die Aktion.
"Lebt das Tier. Leben wir.", der Spruch prangt auch auf der neuen Skulptur. Für Pastor Findeisen ist der Spruch fast schon prophetisch und brandaktuell.