Patrick Laas arbeitet seit Oktober 2022 als pädagogischer Referent im Kita-Werk Rantzau Münsterdorf. Er ist unter anderem in den Bereichen Qualitätsentwicklung, Netzwerkarbeit und Konfliktmanagement im Einsatz und pflegt einen kurzen Draht zu den 26 Kitas und der Geschäftsführung. Im Interview haben wir den 41-Jährigen zu einem weiteren seiner Themenschwerpunkte befragt: dem Personalmanagement.
Herr Laas, eine Ihrer Kernaufgaben ist die Personalgewinnung. Wie gehen Sie da vor?
Patrick Laas: Wir haben einfach einen massiven Fachkräftemangel im Kita-Bereich, daher gibt es auch mehr Wettbewerb um die Bewerber. Personalmanagement macht heute weitaus mehr Facetten aus, als noch vor wenigen Jahren. Als Träger sind wir aufgefordert, uns möglichst interessant zu präsentieren und immer neue Ideen zu entwickeln.
Wir haben uns beispielsweise weiter geöffnet. Wir suchen nach Bewerbenden nicht mehr nur in den Printmedien, auf unserer Homepage und der Stellenbörse des Kirchenkreises, sondern auch im Bereich der sozialen Medien und machen Öffentlichkeitsarbeit im Internet. Seit Dezember 2022 haben wir dafür einen eigenen Instagram-Account. Hier können wir unsere Projekte, Angebote und Kitas zeigen, aber auch für neue Fachkräfte werben und uns als Ausbildungsanbieter präsentieren.
Im Bewerbungsprozess ist es mir wichtig, dass wir den Bewerbenden möglichst innerhalb von 24 Stunden eine Rückmeldung geben. Der Draht zur jeweiligen Kita-Leitung ist kurz und sie wird direkt in den Bewerbungsprozess einbezogen. Ich möchte auch die Perspektive des Bewerbenden einnehmen.
Ich will nicht einer gut qualifizierten Person absagen, weil sie nicht zu 100 Prozent auf eine offene Stelle passt, etwa aufgrund der gewünschten Stundenzahl. Wir können auch innerhalb des Trägers etwas kreieren. Hier hilft uns die große Anzahl und Vielfalt unserer Kitas. Zum Beispiel haben wir vor einiger Zeit eine Springerstelle auf Trägerebene eingerichtet. Das erfreut sowohl die Fachkraft als auch die Kita-Leitungen, weil wir jemanden gewonnen haben, der im Vertretungsfall einspringt.
Woher nehmen Sie ihre Ideen?
Meine Anregungen hole ich aus meiner beruflichen Vergangenheit. Ich war selbst unter anderem mehrere Jahre als Kitaleiter tätig.
Ich informiere mich fortlaufend trägerübergreifend und innerhalb meines beruflichen Netzwerkes, gleiche dann ab, was in unserer Größenordnung umzusetzen ist. Jeder Träger hat natürlich auch eine andere Größe und damit auch verschiedene Möglichkeiten.
Was ist bei der Personalgewinnung in Kitas anders als in anderen Arbeitsbereichen?
Die Hospitation hat eine viel höhere Gewichtung, weil die Arbeit mit Kindern eine intensive Beziehungsarbeit ist. Für das vorhandene Team und die Leitung ist es wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob die Person in diesen sensiblen Bereich passt. Die Menschen müssen nicht nur zum Team und den Eltern passen, sondern vor allem zu den Kindern. Die Kinder sind letztendlich der Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit.
Sie führen den Instagram-Kanal Kita-Werk. Dort veröffentlichen Sie Beiträge von den 26. Kitas und aus der Verwaltung. Welche Rückmeldungen bekommen Sie?
Ich bekomme sehr positive Rückmeldungen, sowohl von Eltern, Gruppenfachkräften und Leitungskräften. Auch einige Bewerbende beziehen sich auf den Kanal. Die meisten finden es positiv, dass wir mit der Zeit gehen. Die meisten Kitas machen in ihrem Eingangsbereich mit einem Aushang auf unseren Kanal aufmerksam.
Welche konkreten Vor- oder Nachteile bringt der Kanal fürs Kita-Werk?
Nachteile erkenne ich im Moment nicht, weil ich finde, dass man das auf diesem Level mit relativ wenig Zeitaufwand gestalten kann. Der klare Vorteil liegt darin, dass wir unseren Bekanntheitsgrad steigern können und sichtbar sind. Wir können zeigen, was unsere Kitas alles Tolles leisten.
Am Anfang war eher die Diskussion, was soll ich denn da hinschicken. Heute könnte ich fast jeden Tag etwas Schönes reinsetzen, weil unsere Kitas Großartiges leisten und es viel zu bewerben gibt. Die Leitungen sind aber auch gerade noch motiviert dabei ein Gefühl dafür zu entwickeln, was sich gut für unseren Social-Media-Kanal verwenden lässt. Das muss man ja auch erst mal lernen.