Propst Steffen Paar mit Pastor Lothar Volkelt und anderen Personen, alle im Talar, im Altarraum der Kirche.
Propst Steffen Paar (rechts) entpflichtet Pastor Lothar Volkelt, der in den Ruhestand geht. Pastorin Corinna Schmucker, Ehefrau Elisabeth Volkelt und Pastorin Dr. Wiebke Bähnk begleiteten die Zeremonie.

Pastor Lothar Volkelt geht in den Ruhestand

Natalie Lux

Propst Steffen Paar entpflichtete am Sonntag in der gut besuchten Kirche St. Laurentii in Itzehoe Pastor Lothar Volkelt. Der Geistliche war lange in Kellinghusen und der Notfallseelsorge sowie zuletzt in Itzehoe tätig.

Für Pastor Lothar Volkelt beginnt mit dem heutigem Tag das Loslassen. Der Ruhestand. Für einen Pastor heißt das, er hat die Wahl: Weiterhin taufen, beerdigen, segnen, Gottesdienste leiten. Oder eben nichts von alledem und sein Leben ohne den Dienst genießen. Propst Steffen Paar entpflichtete den Geistlichen in der großen, gut gefüllten Kirche St. Laurentii in Itzehoe von seinen Aufgaben. Volkelt, der viele Jahre lang in Kellinghusen Dienst getan hat und zuletzt drei Jahre lang in der Innenstadtgemeinde in Itzehoe tätig war, entscheidet sich vorerst für das private Leben. “Ich habe viele Hobbys”, verrät er. Modellbau und Fotografieren zum Beispiel. Dafür nimmt er sich jetzt Zeit. 

In St. Laurentii saßen am Tag der Entpflichtung neben Freunden und Familie und Gemeindemitgliedern auch Feuerwehrleute und Notfallseelsorgerinnen. Denn die Leidenschaft Volkelts war neben dem Dienst an der Gemeinde die Notfallseelsorge. Stunde um Stunde, viele Wochen im Jahr war er für Menschen im Ausnahmezustand im Einsatz. Nun werden andere das Handy 24 Stunden am Tag bei sich tragen und bei Alarmierung alles stehen und liegen lassen um Menschen in großer seelischer Not beizustehen. 

Pastor Volkelt ist nicht nur beim Modellbau akribisch. Er hat Buch über seinen pastoralen Dienst geführt und Propst Steffen Paar verlas die Bilanz in der Kirche: “Mehr als 1444 gefeierte Sonntagsgottesdienste. Mehr als 4000 Predigten geschrieben. Fast 400 Menschen konfirmiert. Über 6000 Besuche zu verschiedensten Anlässen gemacht. Über 610 Einsätze im Rahmen der Notfallseelsorge geleistet. So kamen fast 12000 Arbeitstage zusammen.” Steffen Paar fand berührende Worte des Dankes: “Dank sei Gott heute besonders für Deinen Anteil daran. Deine Worte, Deine Liebe, Dein Aushalten, Dein Gebet und Dein Segen! Für das, was sichtbar geschah. Und für das im Verborgenen. Für Deine Spuren, die bleiben.” Das sah die Gemeinde genauso: Als der frisch entpflichtete Theologe vom Altar zurück zu seinem Platz ging, gab es Applaus und stehende Ovationen. 

Veröffentlicht am So. 16.03.2025