Neues Projekt: Frauen_Wohnen in Elmshorn

„Wenn wir viele Wohnungen finden, in denen Frauen, die Schutz suchen, mit ihren Kindern gut untergebracht sind und ein Heimatgefühl entwickeln können, haben wir unser Ziel erreicht.“ So Ursel Hoppe vom Kieler Landesministerium für Gleichstellung zur Eröffnung der dritten regionalen Servicestelle des neuen Projektes „Frauen_Wohnen“ des Landes Schleswig-Holstein.
Das über fünf Jahre laufende Projekt soll bezahlbaren Wohnraum für Frauen und ihre Kinder schaffen, die übergangsweise in Frauenhäusern wohnen und ein neues Zuhause suchen. Das Landesministerium begleitet das Projekt seit einem Jahr. „Wir haben großes Interesse an dieser Konzeption für Schutzsuchende Frauen in der Gesellschaft“, betonte Ursel Hoppe. Das Land Schleswig-Holstein fördert das Projekt mit Landesmitteln, Durchführung und Koordination des Projektes liegt verantwortlich bei dem Paritätischen Wohlfahrtsverband e. V. in Kiel, Regionale Kooperationspartner setzen die Arbeit in Regionalen Servicestellen um.
Für die Regionale Servicestelle in Elmshorn übernimmt die Trägerschaft das Diakonische Werk Rantzau-Münsterdorf und das Diakonische Werk Hamburg-West/Südholstein in Kooperation. Ziel ist es, mit gewachsenen Kontakten zu sozialen Einrichtungen, Behörden und der Wohnungswirtschaft Wohnungen zu generieren. Mitarbeiterinnen an zwei Anlaufstellen (Elmshorn und Pinneberg) der Regionalen Servicestelle beraten wohnungssuchende Frauen und auch Vermieter. Sie begleiten Frauen bei der Antragsstellung und dem Umzug in eine neue Wohnung.
In Elmshorn eröffnete das Landesministerium in diesem Frühjahr die dritte von vier regionalen Servicestellen. Sie umfassen die Region 1: Lübeck, Ostholstein, Lauenburg, Stormarn, die Region 2: Kiel, Plön, Neumünster, die Region 3: Wedel, Pinneberg, Elmshorn, Norderstedt, Itzehoe und die Region 4: Rendsburg, Dithmarschen, Flensburg, Schleswig-Flensburg.
Mit eigenen Netzwerken wollen die Servicestellen Frauenhäuser entlasten. „Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist extrem schwer“, sagte Anita Brüning, Leiterin des Frauenhauses Norderstedt, „Wir finden seit langem kaum Wohnraum für Frauen und ihre Kinder, sie müssen deshalb viel länger als erforderlich im Frauenhaus wohnen.“ Anita Brüning war wie zahlreiche weitere Vertreterinnen von Frauenhäusern, Behörden und der Wohnungswirtschaft zur Eröffnung der Regionalstelle „Frauen_Wohnen“ nach Elmshorn gekommen.
Erfahrene Mitarbeiterinnen der regionalen Servicestellen setzen sich ein für den Abbau von Vermittlungshemmnissen zwischen Mieterinnen und Vermietern, begleiten die Anbahnung eines passenden Mietverhältnisses und achten darauf, wie die Vermietung langfristig stabil sein kann.
Dazu Propst Dr. Thomas Bergemann: „Die Kombination von Sozialer Arbeit und Immobilienwirtschaft ist neu und ein spannendes Arbeitsfeld, auf das ich mich sehr freue. Mit unserem entstehenden Team, das Kompetenzen aus beiden Bereichen mitbringt, sind wir darauf gut vorbereitet. Eine Herausforderung wird sein, die betroffenen Frauen zeitnah mit den Angeboten des Wohnungsmarktes zusammen zu bringen bzw. mögliche Vermittlungshemmnisse abzubauen. Zugleich kommt es darauf an, sich vor dem Hintergrund einer landesweit tragfähigen Struktur, die gerade entsteht, lokal gut zu vernetzen. Erste Anfragen von Frauen sind bei uns bereits eingegangen. Wenn nun die Wohnungswirtschaft ihre Türen öffnet und die Projektgelder freigegeben sind, können wir bald die ersten Vermittlungserfolge erzielen.“


Kontakt zum Projekt „Frauen_Wohnen“ vor Ort:
Servicestelle Region Elmshorn und Itzehoe: Tel. 0151-555 65 710
Mail: Angele@die-diakonie.org
Servicestelle Region Pinneberg, Wedel, Norderstedt: Tel. 04101 – 85 28 012
Mail: Anja.Valentin@diakonie-hhsh.de

Foto: Cornelia Strauß

Auf dem Foto von links: Tatjana Basedow (Ministerium für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung, Kiel), Martina Lischack (Diakonie Rantzau-Münsterdorf), Propst Dr. Thomas Bergemann (Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf), Christine Angele (Leiterin der Regionalen Servicestelle Elmshorn), Andrea Makies (Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Hamburg-West/Südholstein), Ursel Hoppe (Ministerium für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung, Kiel), Anja Valentin (Soziale Wohnraumhilfe Pinneberg), Propst Frie Bräsen (Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein)

Veröffentlicht am Do 14.06.2018