Neue Beratungsstelle für Flüchtlinge

Die aktuelle Situation vieler Flüchtlinge ist prekär. Vielfach fehlt es an neutralen Informationsmöglichkeiten, um eine Entscheidung treffen zu können, wie es weitergehen kann. Dabei ist die Unsicherheit oft groß, welche Perspektiven es gibt. Für Menschen, die aus rechtlichen Gründen zur Rückkehr in ihr Heimatland verpflichtet sind, ist die Antwort auf die Frage „Was kommt nun?“ noch dringlicher. Eine Möglichkeit ist die freiwillige Rückkehr. Sie bietet gegenüber der zwangsweise festgesetzten Rückführung Spielraum hinsichtlich der Ausreisevorbereitung, des Ausreisedatums und des Reisewegs als auch der Erarbeitung von Perspektiven im Zielland.

Seit September besteht für Flüchtlinge im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf die Möglichkeit, in der neuen Beratungsstelle des Diakonischen Werkes bei Fragen im Hinblick auf eine freiwillige Rückkehr fachkundige Hilfe zu finden; und zwar unabhängig vom Aufenthaltstatus. Das heißt, sie ist offen für alle deren Asylantrag abgelehnt wurde, denen Aufenthalt gewährt wurde, die aber trotzdem in Ihr Heimatland zurückkehren möchten oder deren Asylverfahren noch in der Schwebe ist. „Mir ist es wichtig, Flüchtlingen eine wirklich unabhängige und ergebnisoffene Beratung anzubieten. Es geht darum Zukunfts-Perspektiven zu entwickeln. Davon ist eine Option die freiwillige Rückkehr ins Heimatland,“ so Thorsten Sielk, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Rantzau-Münsterdorf.

Neue Mitarbeiterin in der Beratungsstelle ist Melanie Runge, die aus ihren vorherigen Tätigkeiten bereits umfangreiche Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit mitbringt. Eine unabhängige Beratung sei eine wichtige Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Bereich, um den Menschen in dieser manchmal ausweglos scheinenden Situation humanitäre Hilfe bieten zu können, so Runge. Desweiteren ist diese Unterstützung immer individuell zu sehen und muss im Einzelfall geklärt werden. Ziel ist es auf den Einzelnen oder Familien abgestimmte Lösungswege zu finden, die den Betroffenen helfen, sich der Herausforderung stellen zu können.
Melanie Runge weiß, dass die Ausländerbehörden oft keine umfassende Fachberatung leisten können, so dass mit diesem Angebot eine Lücke gefüllt wird. Hier können zusätzliche Perspektiven erarbeitet werden. „Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit mit Behörden und Hilfsorganisationen. Unsere Beratung ist neutral und freiwillig. Wir legen Wert darauf, dass die Gespräche vertraulich behandelt werden. Und dieses Angebot ist kostenlos für die betroffenen Menschen.“
Die Erarbeitung von Perspektiven kann sehr vielfältig sein. Angefangen bei der Vermittlung von Informationen über die Situation im jeweiligen Herkunftsland und der Suche nach einem passenden Reintegrationsprogramm im Heimatland über die Unterstützung bei der Vorbereitung und Organisation der Rückkehr bis hin zur Beantragung von Fördergeldern.

Diakonisches Werk
Rückkehr- und Perspektivenberatung
Alter Markt 16, 25335 Elmshorn

Die Beratungsstelle ist erreichbar unter Telefon 04121/7 10 35:
Montag 8.30 bis16 Uhr
Dienstag 8.30 bis 11.30 Uhr
Freitag 8.30 bis 15 Uhr

Veröffentlicht am Do 25.10.2018