KKRM Pieroth

„Musik ist für mich das halbe Leben“

Alessa Pieroth

Doris Abrahams Herz schlägt für die Orgel. Die 65-Jährige aus Itzehoe spielt das Instrument seit 40 Jahren bei Gottesdiensten, Amtshandlungen und Konzerten. In den Achtzigerjahren machte sie ihren Abschluss als B-Musikerin an der Musikhochschule Lübeck und leitete in ihrem aktiven Berufsleben auch Chöre, Flötengruppen und einen Posaunenchor.

Frau Abraham, welche Rolle spielt Musik in Ihrem Leben?

Musik ist für mich das halbe Leben. Insbesondere die Kirchenmusik zum Lobe Gottes. Oft kommt es vor, dass ich schon morgens in die Thomaskirche gehe und dort eine Stunde Orgel spiele. Ich spiele täglich etwa drei Stunden Klavier und Orgel.

Sie haben oft auf Trauerfeiern gespielt. Wie war das für Sie?

In den letzten Jahren habe ich auf den Itzehoer Friedhöfen etwa 4000 Trauerfeiern begleitet. Es war mir dabei ein Anliegen, Menschen in schwieriger Situationen Trost durch die Musik zu spenden. Die ständige Konfrontation mit dem Tod ist nicht immer leicht, besonders, wenn man die Verstorbenen gekannt hat. Der Glaube an die Auferstehung hilft mir dabei.

Was hat Ihnen in Ihrem Berufsleben am meisten Freude bereitet?

In St. Laurentii habe ich einmal ein Konzert zur Komposition Misa de Solidaridad von Thomas Gabriel aufgeführt. Zusammen mit drei Chören, die ich zu der Zeit geleitet habe, und einem Chor aus Gera. Es war ein fröhliches Konzert mit südamerikanischen Rhythmen. Die Kirche war proppenvoll. Ich wurde noch lange darauf angesprochen.
Besonders gerne spiele ich bei Gottesdiensten. Ich schätze daran das Erlebnis Gemeinde zu sein.

Was bringt die Zukunft?

Ich bin jetzt offiziell in Rente, spiele aber noch Orgel in Gottesdiensten, bei Trauungen und Beerdigungen. Orgelkonzerte möchte ich auch bald wieder geben.

 

Am Pfingstsonntag um 10 Uhr spielt Doris Abraham die Orgel im Gottesdienst der Thomas-Kirchengemeinde Itzehoe.

Veröffentlicht am Mo 23.05.2022