Klimaschutz ist fester Bestandteil unseres kirchlichen Auftrags. Bewahrung der Schöpfung als zentrales biblisches Motiv hat seine Aktualität nicht verloren. Angesichts von Klimakrise, Ressourcenknappheit und steigenden Energiepreisen wird unser Auftrag als Christ:innen ganz konkret: Wie gestalten wir unsere kirchlichen Gebäude und Strukturen zukunftsfähig – ökologisch, wirtschaftlich und verantwortungsvoll.
An dieser Schnittstelle wurde die Stelle der Klimaschutzkoordinatorin im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf vor 6 Jahren geschaffen und nun mit Anna Thies besetzt. “Ich sehe meine Aufgabe darin, Kirchengemeinden vor Ort zu unterstützen”, sagt die 30-Jährige. Bei energetischer Sanierung, Förderanträgen, bei Fragen zur Wärmeversorgung oder zu Photovoltaik ist Anna Thies mit den Verantwortlichen aus Kirchengemeinderäten und Ausschüssen im Gespräch und steuert ihre Expertise bei. Sie bildet die Schnittstelle zum Kirchenkreis und seinen Gremien, sodass Kirchengemeinden Zugang zu Fördermitteln des Kirchenkreises bekommen. Zugleich ist sie in der Nordkirche vernetzt, kennt die Klimaschutzgesetze und hat einen Überblick über Projekte, die gut laufen und uns ein Beispiel sein können. Die Bewahrung der Schöpfung beginnt im Heizungskeller, auf dem Kirchendach oder mit einer LED-Lampe.
Die Klimaschutzkoordinatorin wird sich um die Zertifizierung als „ÖkoFaire Einrichtung" für das Kirchliche Zentrum Elmshorn und das Kirchliche Verwaltungszentrum in Itzehoe bemühen. Auch die Gemeinden werden ermutigt, ihren Einkauf fair, sozial und ökologisch auszurichten und durch ihre Beschaffung somit zu mehr Klimagerechtigkeit beitzuragen. Außerdem soll eine Energiecontrolling-Software so gestaltet werden, dass Kirchengemeinden damit ihren Energieverbrauch einfach im Blick behalten können und gleichzeitig erkennen, ob ihre Energiesparmaßnahmen wirken oder wo noch Einsparpotenziale bestehen.
Anna Thies kommt aus Hanerau-Hademarschen und hat Sozialökonomie und Nachhaltiges Wirtschaften in Hamburg, Straßburg, Kassel und Zagreb studiert. Sie war zuletzt in einem Maschinenbauunternehmen tätig und hat als Koordinatorin des Umweltmanagementsystems gearbeitet. Ein Umweltmanagementsystem verfolgt das Ziel, die negativen Umweltauswirkungen einer Organisation kontinuierlich zu reduzieren. Darüber hinaus hat sie sich lange in der Jugendarbeit des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge engagiert.