Samuel Schubert ist neu im Kirchengemeinderat (KGR) und freut sich sehr darüber, dass er von seiner Gemeinde gewählt wurde. Der 23-jährige Servicetechniker interessiert sich vor allem für Bauausschuss, Verwaltung und Gottesdienstgestaltung. Er möchte sich für seine Kirchengemeinde einsetzen, sich aber auch persönlich weiterbilden. Schubert engagiert sich nicht nur in seiner Kirchengemeinde, sondern ist auch an seinem Arbeitsplatz im Betriebsrat aktiv. Sich zu engagieren gehört für ihn dazu.
Sieben Personen leiten von nun an die Kirchengemeinde Kremperheide. Das Besondere ist, dass vier von ihnen unter 25 Jahre alt sind. „Ich bin auf einen Schlag vom drittjüngsten zum zweitältesten KGR-Mitglied geworden“, sagt Pastor Andreas Kosbab. Er ist als Gemeindepastor das einzige Mitglied, das seines Standes wegen im KGR ist. Er freut sich über die Aufbruchstimmung in seiner Gemeinde. Aber er sieht auch die Herausforderung, die ein so junger Kirchengemeinderat mit sich bringt. „Kirchliche Strukturen sind ziemlich komplex. Da muss man sich erstmal einfinden.“
Ernst Willy Rönnau, der scheidende KGR-Vorsitzende, sichert seinen jüngeren Nachfolgern jedoch Unterstützung zu. Der 73-Jährige war 26 Jahre lang im KGR aktiv. Für ihn und die restlichen Mitglieder stand schon bei ihrer Wahl im Jahr 2016 fest, dass sie nicht wieder kandidieren wollen. Ihr Ziel war es, den Nachfolgern keine größeren Baustellen zu überlassen. „Das ist gelungen“, sagt Rönnau.
Der 22-jährige Theologiestudent Herbert Heuer war vor seiner Kandidatur bereits in der Jugendarbeit aktiv, besuchte als Jugenddeligierter die Kirchenkreissynoden. Er möchte sich für die Vernetzung mit Kommune, Kirchengemeinden und unterschiedlichen Altersklassen einsetzen. Dafür möchte er zu Kleingruppen oder Glaubenskursen für alle Altersgruppen einladen und Angebote in der Jugendarbeit weiterentwickeln. Am erfolgreichen Gottesdienstformat Heideluja soll aber erstmal nichts verändert werden. Die Kremperheider Jugend lädt zu den Gottesdiensten mit Lobpreis unterschiedliche Gastprediger ein. Es kommen auch immer wieder Jugendliche und Kirchenmitglieder aus der Region zum Mitfeiern. (Heideluja heißt es wieder am 18.12. um 18 Uhr)
Wenn die Amtszeit des amtierenden KGRs endet, ist die Hälfte der Mitglieder Ende 20. Hierin liegt vielleicht auch die größte Hürde junger Menschen, für den KGR zu kandidieren. Auslandsaufenthalte, Studium, Ausbildung und Familienplanung fallen oft in diese Lebensphase. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: „Wenn sich die Umstände für einen von uns ändern und vielleicht doch mal jemand wegzieht, gibt es auch noch Menschen, die nachrücken können“, sagt Helmut Heuer. Zunächst aber freuen sich die neuen KGR-Mitglieder über das Vertrauen, das ihnen die Gemeinde mit der Wahl entgegen bringt.
Der neue Kirchengemeinderat wird in Kremperheide im Gottesdienst am 22. Januar eingeführt. Gewählt wurden Sabrina Folster (42), Herbert Heuer (22), Arinde Onrust-Pool (56), Lea Melina Schlüter (24), Samuel Schubert (23) und Anna Vaqué (20).