Kirchenkreiskollekte für contra

Am 13. September sammelt der Kirchenkreis für contra, die Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein.

Contra, die Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein, kann auf 20 Jahre Arbeit zurückblicken. Bis heute konnten durch contra über 1.200 Frauen beraten und unterstützt werden. Die Beratungsarbeit bei contra ist und bleibt intensiv. 2019 wurden an die 1.000 Beratungsgespräche mit über 70 Frauen aus 26 Herkunftsländern geführt, auch in den Kreisen Steinburg und Pinneberg.

Etwa ein Drittel der Frauen, die einem erpresserischen System von Menschenhandel und Zwangsprostitution ausgesetzt sind oder waren, stammte 2019 aus Nigeria. Die Tatsache, dass es organisierten Menschenhandel mit Frauen aus Nigeria gibt, ist seit Längerem bekannt. Betroffene werden mit falschen Versprechen angeworben, erpresst und zur Rück-zahlung hoher Geldsummen verpflichtet, die sie durch Prostitution abarbeiten müssen. Auch im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf leben Frauen, die von Menschenhändlern nach Europa gebracht wurden, um hier als Prostituierte zu arbeiten.

Da der Bedarf an Beratung so hoch ist, hat contra nun im Rahmen eines Projektes eine Mitarbeiterin mit 19,5 Wochenstunden eingestellt, die unter anderem die Begleitung und Unterstützung westafrikanischer Frauen übernimmt. Diese Frauen leben in unterschiedlichen Regionen Schleswig-Holsteins und sind auf regelmäßige Unterstützung angewiesen.

Die Beraterinnen haben innerhalb eines Jahres 14.000 Fahrkilometer durch ganz Schleswig-Holstein zurückgelegt, um Betroffene vor Ort beraten und unterstützen zu können. Bis heute ist contra in der Beratungslandschaft Schleswig-Holsteins die einzige spezialisierte Fachstelle gegen Frauenhandel. Pastorin Maren Schlotfeldt vom Frauenwerk im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf unterstützt diese wichtige Arbeit.

Veröffentlicht am Mi 09.09.2020