Bergemann, Stadtland, Raudies, Magaard stehen nebeneinander

Herzlich willkommen, Propst Thielko Stadtland!

Natalie Lux

September 2020 wurde Thielko Stadtland von der Synode gewählt, nun tritt er sein Amt an. Drei Fragen an den neu gewählten Leiter der Propstei Süd und der Dienste und Werke.

Herr Stadtland, erzählen Sie uns etwas über sich. Wer sind Sie und was bringen Sie mit nach Elmshorn und in den Kirchenkreis?

Ich bin 50 Jahre alt, verheiratet, Vater von vier Kindern. Die Älteste macht inzwischen ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kiel und kommt eher am Wochenende. Die anderen ziehen mit uns nach Elmshorn und starten an einer neuen Schule. Meine Frau ist ebenfalls Pastorin und hat seit Februar eine 50-Prozent-Pfarrstelle in einer Hamburger Gemeinde.
Im Augenblick gilt es, alles zu verpacken. Da merkt man, wie viele Dinge sich angesammelt haben. Und da wir uns räumlich deutlich verkleinern werden, prüfe ich gerade genau, was soll bleiben und wovon trennen wir uns auch.
Beruflich ist es vielleicht genauso. Ich war 18 Jahre mit viel Leidenschaft Gemeindepastor in Kiel und Flensburg. Das Herzblut der Beziehungsarbeit kenne ich genauso wie die Verantwortung der Verwaltung, zum Beispiel mit einem gemeindeeigenen großen Friedhof. Diese Aufgaben lasse ich nun los, auch um Platz für Neues zu schaffen. So bringe ich Erfahrung mit, aber genauso Offenheit für das, was uns im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf beschäftigen wird.

Wie beschreiben Sie Ihr theologisches Profil?

Eine Selbstbeschreibung ist ja immer schwer. Am liebsten würde ich das anderen überlassen. Meine Flensburger Gemeinde würde mich als leidenschaftlichen Prediger bezeichnen, mit Herz für die Jugend und die Kirchenmusik. Genauso vermutlich als dialogbereit und offen. Selbst fällt mir das Pauluswort aus dem 2. Korinther ein: „Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ Ich bin fest davon überzeugt, dass Glaube und Geistkraft nur in die Freiheit führen können. Das bedeutet dann, Menschen zu ermutigen und zu befähigen, ihren ganz eigenen Ort in der Kirche zu finden und die geschenkten Gaben dort einzubringen.
Theologisch geprägt hat mich das postmoderne Denken der Studienzeit in Marburg – Henning Luther wäre hier zu nennen –, das interreligiöse Studium in den USA, aber genauso die Auseinandersetzung mit Karl Barth. Zurzeit bin ich in einer pastoralpsychologischen Weiterbildung. Also würde ich mich vielleicht als einen leidenschaftlichen fromm-liberalen Theologen bezeichnen, wenn es so etwas gibt.

Was haben Sie in den ersten 100 Tagen im Kirchenkreis vor?

Ich starte ohne festen Plan, aber mit viel Neugierde. Ich freue mich darauf die Menschen im Kirchenkreis kennenzulernen. Das wird sicherlich im KiZe beginnen, wo ich mein Büro beziehen werde. Und dann gehören zur neuen Propstei Süd ja einige Kirchengemeinden und zahlreiche Aufgabengebiete. Natürlich wird der Blick auch nordwärts gehen zum KVZ in Itzehoe und zum gesamten Kirchenkreis. Ich hoffe, Corona wird es zulassen, dass ich viele Besuche vor Ort machen kann. Auf digitale Weise nehme ich ja schon jetzt aus der Ferne einiges wahr.
Einige Anliegen sind mir schon jetzt begegnet. Weitere werden rasch dazukommen. Da bin ich mir sicher. Den Newsletter von der Synode habe ich mit Interesse gelesen. Auch da sind schon Aufgaben formuliert.
Auch privat warten spannende Herausforderungen: Heimisch werden in Elmshorn, neue Hundewege finden und erproben, Einleben für die Familie. So wie wir wohl alle hoffe auch ich, dass es irgendwann auch wieder ein umfangreicheres öffentliches Leben geben wird.

Veröffentlicht am Mo 19.04.2021