Thomas Roßmann, Geschäftsführer des Friedhofswerkes, Olaf Breetzke, Obergärtner, und Nils Nickeleit, Gärtner inmitten der neuen Baumgrabanlage „Ringe“.

Neue Urnengräber in Itzehoe

Natalie Lux

Auf dem Friedhof Brunnenstraße in Itzehoe haben Thomas Roßmann und sein Team neue Urnenfelder gestaltet.

Der Friedhof ist ein Ort der Ruhe, doch die Bestattungskultur im stetigen Wandel. Auf dem Friedhof Brunnenstraße in Itzehoe wird seit Jahren dem Anspruch der Bevölkerung nach alternativen, neuen und nicht zuletzt auch preisgünstigen Grabarten Rechnung getragen. „Wir wollen jedes Jahr etwas Neues machen“, sagt Thomas Roßmann, Geschäftsführer des Friedhofswerkes. Obergärtner Olaf Breetzke und sein Team haben den gestalterischen Blick dazu – es werden eine Partnergrabanlage mit festgelegten Granitstelen sowie eine rondellartige Baumgrabanlage neu angeboten.


Die Granitanlage fasst pro Stele und pro Seite zwei Urnen, sodass auf einer relativ kleinen Fläche 28 Beisetzungen möglich sind. Die Inschriften auf den schwarzen Medaillons bestimmen die Angehörigen und sie können auch Grabvasen selbst einstecken. Die weitere Bepflanzung übernimmt der Friedhof. Die Baumgrabanlage „Ringe“ – eine Idee von Gärtner Nils Nickeleit – ist eher friedhofsuntypisch auf unterschiedlichen Höhen bepflanzt worden. 85 Gräber mit je zwei Urnen umfasst die Anlage und auch hier übernimmt das Gärtnerteam die komplette Pflege. „Wir haben inzwischen 75 Prozent Urnen und nur noch 25 Prozent Erdbestattungen. Daher liegt unser Augenmerk auf der Gestaltung neuer Urnenfelder.“, sagt Roßmann. Parallel dazu hat der Friedhof begonnen, sich zu verkleinern.


Eine Fläche von drei Hektar, immerhin 30 Prozent der Gesamtfläche, soll perspektivisch nicht mehr als Friedhof genutzt werden. Die Umwidmung von Bestattungsflächen muss mit Blick auf die jahrzehntelangen Liege- und Ruhezeiten der Gräber sehr rechtzeitig geplant werden. „Ab dem Jahr 2034, so die statistischen Werte, werden die Bestattungszahlen in Deutschland insgesamt rückläufig werden: Daher wird auch zusehends weniger Bestattungsfläche benötigt. Für eine effiziente Bewirtschaftung der Gesamtfläche müssen wir uns verkleinern“, erläutert Roßmann. Hinzu kommt bereits jetzt, dass Urnengräber weniger Platz verbrauchen als herkömmliche Gräber.    

Veröffentlicht am Mi 18.11.2020