Herr Schollas, Sie sind seit Oktober Pastor für Gemeinde-und Personalentwicklung. Davor waren Sie Beauftragter für Geschlechtergerechtigkeit auf Nordkirchenebene. Haben Sie bei Ihrer Arbeit für den Kirchenkreis auch ein besonderes Augenmerk auf dieses Thema?
Natürlich. Ich befasse mich seit 30 Jahren mit diesen Themen. Das fing im Studium mit dem Interesse für feministische Theologie an. Als Gemeindepastor hatte ich eine Beauftragung für die Ökumenische Dekade „Kirchen in Solidarität mit den Frauen“. Von 2002 bis 2009 war ich Pastor für Männerarbeit der Nordelbischen Kirche und seit 2009 durfte ich mich dann hauptamtlich als Mann für Fragen der Gleichstellung und Chancengerechtigkeit einsetzen.
Welches Arbeitsfeld verbirgt sich denn genau hinter dem sperrigen Titel Gemeinde- und Personalentwicklung?
Gemeinde- und Personalentwicklung beinhaltet in der Konzeption der Arbeitsstelle zu 50 Prozent Beratung und Begleitung der Prozesse der kirchenleitenden Gremien. Also aktuell alles, was auf Kirchenkreisebene an Strukturprozessen gedacht und entwickelt wird. Die andere Hälfte meiner Arbeitszeit soll den Gemeinden und Einzelpersonen zu Gute kommen. Alle Gemeinden stehen vor der Aufgabe, ihre Strukturen aufgrund des Pastorinnen- und Pastoren- Mangels zu verändern. Da sind bereits Prozesse in Gange, die ich unterstützen werde. Zu meinen Aufgaben zählt aber auch, Visitationen vorzubereiten, Beratungs-und Personalgespräche zu führen, etwa wenn jemand ein Sabbatical einlegen oder sich beruflich verändern will. Das Arbeitsfeld hat eine relativ große Bandbreite.
Haben Sie vielleicht schon ein Spezialgebiet, das Sie angehen möchten?
Als erstes werde ich in den sechs Regionen des Kirchenkreises Kollegen und Kolleginnen besuchen und mir ein Bild davon verschaffen, wo die Einzelnen stehen. Erst dann kann ich überlegen, ob und welche Angebote ich selbst mache. Das könnte dann etwa eine Fortbildung für Gemeinden zum Thema „Bewerbungsverfahren und Personalauswahl“ sein.