Porträt von Pastor Thomas Schollas

Erstmal möchte ich mir ein Bild machen

Thomas Schollas ist der neue Pastor für Gemeinde- und Personalentwicklung mit Dienstsitz in Elmshorn. Wie er seine neuen Aufgaben angehen wird, erzählt er im Interview.

Herr Schollas, Sie sind seit Oktober Pastor für Gemeinde-und Personalentwicklung. Da­vor waren Sie Beauftragter für Geschlechtergerechtigkeit auf Nordkirchenebene. Haben Sie bei Ihrer Arbeit für den Kirchenkreis auch ein besonderes Augenmerk auf dieses Thema?

Natürlich. Ich befasse mich seit 30 Jahren mit diesen Themen. Das fing im Studium mit dem Inte­resse für feministische Theologie an. Als Gemeindepastor hatte ich eine Beauftragung für die Ökume­nische Dekade „Kirchen in Solida­rität mit den Frauen“. Von 2002 bis 2009 war ich Pastor für Männerar­beit der Nordelbischen Kirche und seit 2009 durfte ich mich dann hauptamtlich als Mann für Fragen der Gleichstellung und Chancen­gerechtigkeit einsetzen.

Welches Arbeitsfeld verbirgt sich denn genau hinter dem sper­rigen Titel Gemeinde- und Perso­nalentwicklung?

Gemeinde- und Personalent­wicklung beinhaltet in der Konzep­tion der Arbeitsstelle zu 50 Prozent Beratung und Begleitung der Pro­zesse der kirchenleitenden Gre­mien. Also aktuell alles, was auf Kirchenkreisebene an Struktur­prozessen gedacht und entwickelt wird. Die andere Hälfte meiner Ar­beitszeit soll den Gemeinden und Einzelpersonen zu Gute kommen. Alle Gemeinden stehen vor der Aufgabe, ihre Strukturen aufgrund des Pastorinnen- und Pastoren- Mangels zu verändern. Da sind bereits Prozesse in Gange, die ich unterstützen werde. Zu meinen Aufgaben zählt aber auch, Visita­tionen vorzubereiten, Beratungs-und Personalgespräche zu führen, etwa wenn jemand ein Sabbatical einlegen oder sich beruflich verän­dern will. Das Arbeitsfeld hat eine relativ große Bandbreite.

Haben Sie vielleicht schon ein Spezialgebiet, das Sie angehen möchten?

Als erstes werde ich in den sechs Regionen des Kirchenkrei­ses Kollegen und Kolleginnen be­suchen und mir ein Bild davon ver­schaffen, wo die Einzelnen stehen. Erst dann kann ich überlegen, ob und welche Angebote ich selbst mache. Das könnte dann etwa eine Fortbildung für Gemeinden zum Thema „Bewerbungsverfah­ren und Personalauswahl“ sein.

Veröffentlicht am Fr 18.10.2019