Propst Stadtland, Charlotte Israelsen-Kruse, Pastorin Zwirlein und Pastor Petrusch zusammen vor dem Altar nach der Ansgarkreuzverleihung

„Ehrenamt wird in zehn Jahren noch wichtiger“

Natalie Lux

Ansgarkreuzträgerin Charlotte Israelsen-Kruse spricht über ihr Engagement in der Kirche.

Kirchenkreisrat, Kirchengemeinderat, Frauenwerk, Synode. Die Liste der Ämter und Aufgaben, mit denen Charlotte Israelsen-Kruse aus Kollmar das Kirchenleben geprägt hat, ist lang. Das Ansgarkreuz geht an eine jahrzehntelange Ehrenamtliche: Charlotte Israelsen-Kruse bekam die Auszeichnung im September in der Kirchengemeinde Kollmar-Neuendorf verliehen.

Frau Israelsen-Kruse, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Ansgarkreuz! Was sagen Sie Interessierten, warum lohnt sich ein Engagement in der Kirchengemeinde?

Ich finde, dass die Kirchen gerade im ländlichen Bereich sehr wichtig sind für die Menschen. Deshalb finde ich es sinnvoll, die Arbeit durch ehrenamtliches Engagement zu unterstützen. Mit dem Personal und dem Geld, dass einer Kirchengemeinde zur Verfügung steht, können sonst nur die aller notwendigsten Aufgaben bewältigt werden. Und: Wenn man sich für etwas einsetzt und erkennt, dass die Menschen es annehmen und sich darüber freuen, dann hat die Arbeit sich gelohnt! Hinzu kommt, dass man viele interessante Menschen kennenlernt und von ihnen auch viel lernen kann.

Was kann die Kirche tun, um das Ehrenamt gut zu unterstützen?

Unterstützung durch Schulungsangebote und konkrete Vorgaben für notwendige Arbeiten in den Kirchengemeinden wäre sehr wichtig. Das gilt besonders für neue Aufgaben.

Wo sehen Sie das Ehrenamt in zehn Jahren, wenn die Kirche weniger Pastor*innen und weniger Mitglieder hat?

Ich denke, dass das Ehrenamt in 10 Jahren noch viel wichtiger sein wird als heute. Ich finde allerdings nicht, dass Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pastorale Aufgaben übernehmen sollten. Sinnvoller wäre es, die Pastorinnen und Pastoren von Verwaltungsaufgaben zu entlasten. Zum Teil können diese vielleicht von Ehrenamtlern übernommen werden – aber sicher nicht alle. Da muss nach anderen Möglichkeiten gesucht werden.

 

Charlotte Israelsen-Kruse (75) ist seit 1998 im Kirchengemeinderat Kollmar-Neuendorf aktiv, ab 2016 stellvertretende Vorsitzende. Schwerpunkte: Kitas in Neuendorf und Kollmar (bis zum Wechsel ins Kita-Werk 2021). Zusätzlich ist sie Mitglied im Verwaltungsausschuss und von 2002 bis 2013 im Kita-Ausschuss des Kirchenkreises. Charlotte Israelsen- Kruse war von 2009 bis 2016 in der Synode aktiv sowie als KKRVertreterin im Beirat des Frauenwerks. Die Frauengruppe in Kollmar leitet sie schon seit den Neunzigerjahren. Seit 2009 ist die 75-Jährige zudem Leitung der Regionsarbeit für die Region Elbmarschen.

 

Foto (v.l.n.r.): Propst Stadtland, Charlotte Israelsen-Kruse, Pastorin Zwirlein und Pastor Petrusch zusammen vor dem Altar nach der Ansgarkreuzverleihung

Veröffentlicht am Mi 19.10.2022