Bei der Geburtsstunde der Notfallseelsorge im Kreis Steinburg war Pastor Lothar Volkelt dabei. Man kann sogar sagen, er war maßgeblich daran beteiligt. Ein Erlebnis Anfang Januar 1994 war ausschlaggebend für sein Engagement in diesem Bereich. Während einer mittäglichen Hunderunde kam er an einem tragischen Unfall vorbei. Er beobachtete, dass für die Betroffenen und Einsatzkräfte vor Ort keine Betreuung da war und übernahm diesen Part. Hier begann für Pastor Volkelt die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Einsatz als Notfallseelsorger für den Kreis Steinburg, ausgerüstet mit einem Funkmeldeempfänger. In den 90er Jahren etablierte sich deutschlandweit die Notfallseelsorge als unterstützendes Angebot für die Einsatzkräfte und betroffene Personen.
Heute arbeiten in der kirchlichen Notfallseelsorge die Pastor*innen des evangelischen Kirchenkreises mit bis zu zwei Einsatzwochen pro Jahr mit. Sie sind ausgebildet, im Bedarfsfall im häuslichen Bereich seelsorgerlich da zu sein, wenn z.B. jemand plötzlich verstorben ist oder eine Todesnachricht durch die Polizei überbracht wird.
Die Notfallseelsorge ist Teil einer ganzen „Blaulichtfamilie“, zu der Polizei, Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Arbeiter Samariter Bund (ASB), Malteser, Johanniter, Technisches Hilfswerk (THW), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Rettungsdienst in Schlewswig -Holstein (RKiSH) und Einsatznachsorge gehören.
Für Propst Steffen Paar setzen die in der Blaulichtfamilie engagierten ehrenamtlichen wie hauptamtlichen Menschen ein besonderes Zeichen: „In Zeiten, in denen immer mehr die Frage ,was nützt es mir?‘ im Vordergrund steht, gilt deren Engagement uns als Gemeinwesen. Ich finde deren Arbeit beeindruckend und das, was dort sichtbar wie unsichtbar geleistet wird, ist unbezahlbar!“
Am 3. März soll in einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Stadtkirche St. Laurentii den Mitarbeitenden und Kamerad*innen gedankt werden. Pastor Volkelt und Propst Paar werden den Gottesdienst leiten. In ihm soll Raum sein für Belastendes und Helfendes.
Im Anschluss gibt es beim Kirchenkaffee die Möglichkeit zur Begegnung und zum Austausch.