Verehrtes Präsidium, hohe Synode!
Sechs Jahre ist diese Synode nun im Amt. Zu Beginn war ein Propst und ein stellvertretender Propst mit Ihnen auf dem Weg. Das Sie gleich zwei neue Pröpste wählen würden, das hätte vor sechs Jahren wohl niemand gedacht. Es ist turbulent zugegangen. Vor allem im hauptberuflichen Amt. Im pröpstlichen Amt, wie auch in der Verwaltungsleitung. Da haben Sie ebenfalls mehrere Wechsel miterlebt.
So manches war sicherlich einen Zumutung. Seit April 2021 darf ich mit dabei sein. Das macht mir nach wie vor großen Spaß, auch wenn die Belastungen vielfältig sind. Aber die Arbeit mit Ihnen macht einfach Freude. Mir ist dabei sehr bewusst, wer mich einmal gewählt hat und wer die Geschicke des Kirchenkreises lenkt: Sie. In den Phasen, die ich miterlebt habe, die besonders schlimm waren, da habe ich ganz regelmäßig gefürchtet, dass die Ehrenamtlichen in der Synode und in den Ausschüssen irgendwann genug haben und hinschmeißen. Verstanden hätte ich das. Umso mehr bin ich Ihnen dankbar, dass wir hier im Großen und Ganzen beieinander geblieben sind – gerade in der Krise. So haben wir gemeinsam Vieles – wenn auch nicht alles – bewältigt und sind in einem intensiven Prozess, den Kirchenkreis gut aufzustellen. Für diesen Zusammenhalt bin ich überaus dankbar. Das ist Ihnen vielleicht nicht so bewusst. Wenn es reflexhaft immer wieder heißt: „Kirche muss sich wandeln“, wie jetzt zu der neuesten Kirchenmitgliedsuntersuchung, dann würde ich gerne zurückrufen: „Wir machen doch schon so viel. Wir sind doch wirklich flott und modern unterwegs.“
In 2021 haben wir ein komplett neues Jugendkonzept auf die Beine gestellt – mit deutlich weniger Mitteln. Die Evaluation war überaus positiv. Da haben wir etwas Neues gewagt in der Nordkirche. Inzwischen rufen Leute an, die fragen "Wie macht Ihr das?" Im Bereich der Verwaltung sortieren und ordnen wir immer noch Vieles. Seit April 2022 ist Sabine Tischendorf mit an Bord. Vieles kommt immer besser auf den Weg. Und das unter einem gewissen Spardruck. Vielen, vielen Dank, dass wir gut beieinander bleiben.
Beim Klimaschutz hatte der Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf lange wirklich die rote Laterne. In 2022 haben wir von Mai, denn da kam Klimaschutzkoordinatorin Geeltje Bauer zu uns, bis September ein Klimaschutzkonzept entwickelt. Für mich grenzt das fast an ein Wunder. Inzwischen gibt es auch einen Gebäudestrukturplan. Das tut vor Ort richtig weh, weil eben nicht alle Gebäude Klimaschutzmittel bekommen können. Inzwischen haben schon zwei Projekte Beschlussreife für eine Förderung. Es geht voran. In Rekordzeit.
Und im pröpstlichen Team sind wir wieder zu zweit. Das ist gut und sinnvoll. Und ich bewundere, wie es meinem Kollegen gelingt, sich in Rekordzeit in die Komplexität des Kirchenkreises einzuarbeiten und immer mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich bin sehr froh, dass wir zu zweit sind. Vielen Dank!
Einige Themen der Zukunft sind heute auf der Tagesordnung. Z.B. die neue IT-Architektur, mit der wir uns intensiv beraten haben. Sie sichert nicht nur unsere Arbeitsfähigkeit für die Zukunft, sondern schafft auch die Grundlage für ein digitales Rechnungs- und Archivwesen. Sodass wir nicht mehr Gebäude vorhalten müssen um Tonnen von Papier zu lagern. Ich weiß, wir versprechen das schon seit zehn Jahren. Jetzt schaffen wir das.
Das Perspektivwerk, wie wir es genannt haben, der Innovationsfond und die Unterstützung für Regionalbüros. All das antwortet auf drängende Zukunftsfragen. Oder wie Uta Pohl-Patalong es hier in der Synode erklärt hat: Das Alte bewahren, aber zugleich etwas Neues aufbauen, damit etwas da ist, wenn das Alte immer weniger wird. Dafür braucht es auch Mittel.
Sie merken, ich komme richtig in Fahrt, aber ich möchten Ihnen die Zeit zu Fragen und zur Beratung lassen. Ich danke Ihnen, für den gemeinsamen Weg in dieser Synode.