Zerstören wir Menschen uns gerade final?

Pastor Carsten Mües, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Elmshorn

Nach den politischen und ökologischen Ereignissen der letzten Wochen habe ich Angst. Liegt vor uns und unseren Kindern ein Jahrhundert der Kriege und Katastrophen?

Das letzte Buch der Bibel heißt „Offenbarung“. Hierin durfte ein „Johannes“ in einer göttlichen Vision Ausschnitte vom Ende der Welt sehen. Er beschreibt das Ende bildhaft in der Sprache seiner Zeit. Deshalb darf man Bibeltexte, und erst recht nicht die Offenbarung, wortwörtlich lesen. Ihre Bilder und Kultur müssen verstanden und übersetzt werden. Das passiert nicht immer.

In sozialen Medien kursieren Videos über die Offenbarung – aus dem Zusammenhang gerissen, bedrohlich. Ja, in der Offenbarung werden schreckliche Dinge über das Ende der Welt beschrieben. Dennoch war die Offenbarung ein Text der Ermutigung, insbesondere für die verfolgten Christen.

Die Einleitung der Vision des Johannes lautet: „Siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer (Gott)“- Off4,2. Ein Thron ist ein Symbol der Macht. Dort wird regiert. Der Himmel war nach antiker Vorstellung der höchste Ort. Das Bild vom himmlischen Thron besagt: Über dem römische Kaiser und den heutigen Despoten ist einer, der mächtiger ist und der eine gute Macht ist.

ER hat das letzte Wort. Vor ihm werden sich am Ende auch die Mächtigen beugen müssen. Er behält seine Schöpfung in der Hand – auch die Gefallen und die Opfer von Gewalt und Krieg. „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.“

 

Pastor Carsten Mües, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Elmshorn

Veröffentlicht am Fr 15.11.2024