Zeit zum Aufräumen

Pastorin Maren Schlotfeldt, Frauenwerk im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf

Lange Schlange beim Recyclinghof. Anscheinend haben viele Menschen in den Wochen, in denen sie durch die Corona-Maßnahmen viel zu Hause sein mussten, die Zeit genutzt, um den Keller oder den Dachboden aufzuräumen.

Dabei kamen manche Schätze zum Vorschein, die wieder eine Verwendung gefunden haben. Aber manches, etwa ein alter Röhrenfernseher oder ein verrosteter Fahrradrahmen, die konnten getrost zum Wertstoffrecyceln gebracht werden.

War in den letzten Monaten auch mehr Zeit zum „inneren Aufräumen“? Ich höre von manchen, dass sie erst in den Wochen des relativen Stillstands gemerkt haben, wie viele Termine und Aufgaben sie im normalen Alltag bewältigen.

Aufräumen an dieser Stelle kann heißen, genau überlegen, was ist mir wichtig zu tun und was kann ich lassen. So viel zu Hause sein, hat  Beziehungen belastet. In diesem Zusammenhang kann Aufräumen bedeuten, sich um mehr Verständnis füreinander zu bemühen und bereit zu sein, an der Beziehung zu arbeiten.

Die Verunsicherung durch die Pandemie bleibt. Aufräumen im Inneren kann beinhalten, auf die Suche zu gehen, was im Leben Halt gibt. Ein Angebot ist der Glaube an den Gott der Christen, der in der Bibel Menschen, die Schweres durchmachen, zusagt: Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben (Jeremia 29, 11). Auf die Suche gehen nach diesem Angebot geschieht durch Lesen in der Bibel, durch Gottesdienste, durch Gespräche mit Christen, durch beten, durch die Bereitschaft, Erfahrungen mit Gott im Alltag  machen zu wollen. Diesen Gott näher kennenzulernen, das ist ein Schatz, den es zu entdecken lohnt.

Pastorin Maren Schlotfeldt, Frauenwerk im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf

Veröffentlicht am Fr 07.08.2020