Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Regentropfen den Boden nässen und die Sonne hervorscheint, kann man einen Blick auf ihn erhaschen: den Regenbogen. Mit seinen Farben steht er für Frieden, Aufbruch, Veränderung und die Vielfalt unseres Lebens. Denn unser Leben ist niemals nur schwarz oder weiß.
Und er ist das Zeichen für Menschen aller Geschlechter, Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen und wird auf den Christopher Street Days gefeiert. In diesem Jahr hat sich erstmalig auch die Nordkirche an den Umzügen beteiligt und für Vielfalt demonstriert. Das gefällt nicht allen, denn es kann bedeuten, innere Bilder davon, wie Dinge zu sein haben, zu hinterfragen oder loszulassen.
In der Bibel steht der Regenbogen für Rettung und neue Hoffnung. Alles Alte wurde in der Sintflut weggespült. Wie schmerzlich, denn loslassen heißt Verluste zu erleiden. Gott gibt die Möglichkeit zu einem Neubeginn. Vor Noahs Augen setzt er einen Bogen in den Himmel, als Zeichen für die Erneuerung seines Bundes mit allen Menschen und der gesamten Schöpfung. Er verspricht: Ich halte zu dir. Ich begleite dich in allen Neuanfängen und danach.
Ein Neuanfang, das ist nach den Ferien der Schulbeginn. Aufregend und spannend, so ein Aufbruch ins Ungewisse. Gleichzeitig kehrt der Alltag zurück und wir lassen etwas hinter uns: Schöne Urlaube, Ferienerlebnisse, gewisse Freiheiten. Die Kehrseite des Neubeginnens bleibt der Abschied. Und das kann weh tun. Da darf die neue Zeit sich auch erst einmal ungewohnt anfühlen und zwicken, wenn sie noch nicht ganz passt.
Gut, dass Gott dabei ist und den Bogen spannt: vom Alten hin zum Neuen. In allen Farben unseres Lebens. Der ihn zeichnet in den weiten Raum der Möglichkeiten. Und einen Bund schließt: Ich lasse dich nicht allein. Gott segne deinen Neuanfang!
Ihre Pastorin Miriam Pietzsch, Christus-Kirchengemeinde Kiebitzreihe