Wort zum Reformationstag

Claudia Köckert, Referentin von Propst Dr. Bergemann und Pastorin in Breitenberg

Was würden Sie verändern? Wo sehnen Sie sich nach Veränderungen? Bei sich selbst, in unserer Gesellschaft, in unserer Kirche?

Ich bin mir sicher, zumindest für die Kirche fiele uns eine ganze Menge ein. Und für unsere Gesellschaft ganz sicher auch. Aber für uns selbst? Haben wir eine Sehnsucht nach etwas anderem im Leben? Haben wir Fragen, auf die wir schon ganz lange eine Antwort suchen? Werden wir gequält von Erinnerungen, die uns nicht loslassen und liegen wir nachts wach, weil wir einen Traum leben wollen?

Martin Luther muss es so gegangen sein. Die Reformation war auch die Suche nach einer Antwort auf seine innersten Seelenfragen. Er fragte sich: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“. Wir fragen uns heute: „Wie finde ich Sinn in meinem Leben?“ Jede Generation ist mit anderen Fragen beschäftigt. Was uns aber auch nach 502 Jahren mit Martin Luther verbindet ist, dass auch wir uns auf den Weg machen können, damit wir wirklich eine Antwort finden und nicht nur im Fragen verharren. Auch wir brauchen nicht stehen zu bleiben bei dem, was uns belastet. Und wenn wir uns auf diese Lebenssuche der Veränderungen begeben, werden wir feststellen, dass auch für uns eine Antwort immer schon bei Gott liegt.

Pastorin Claudia Köckert

Veröffentlicht am Mi 30.10.2019