Wort zum Reformationstag

Thomas Schollas, Pastor für Gemeinde- und Personalentwicklung im Kirchenkreis RantzauMünsterdorf

Wie können wir getrost und fröhlich kleiner werden und zugleich als Kirche erkennbar bleiben?

Reformation: Erneuern und umgestalten Reformare heißt übersetzt „umgestalten“. Ich begleite kirchliche Umgestaltungsprozesse, die sich aus aktuellen Herausforderungen ergeben. Zentral ist dabei, den Auftrag der Kirche, das Evangelium, die Frohe Botschaft von der Menschenfreundlichkeit Gottes, den Menschen nahe zu bringen.

Anders gesagt: Wie können wir getrost und fröhlich kleiner werden und zugleich als Kirche erkennbar bleiben? Vor gut 500 Jahren riefen mutige Männer und Frauen zur Reformation auf, zur Besinnung auf die biblischen Grundlagen christlichen Glaubens: „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ (1. Kor 3,11). Menschliche Machtansprüche werden mit diesem Satz abgewehrt, denn Christus ist das Haupt der Kirche. Zugleich wird allen mündigen Christenmenschen gesagt: „Ihr seid der Leib Christi“, so verschieden ihr seid, wertvoll mit euren unterschiedlichen Gaben, gleichberechtigte Glieder am Leib Christi.

Mir sind die Vielstimmigkeit der biblischen Überlieferung und die Verschiedenheit von Menschen wichtig geworden. Ohne Vielfalt wären wir ärmer. Unterschiede bereichern. Gerade weil ich auf dem christlichen „Grund“ stehe, setze ich mich für die Gleichwertigkeit von Menschen ein. In den bedeutungsreichen Bibeltexten suche ich Orientierung mit Luthers Empfehlung, dass wir „das Wort im Buch immer treiben und reiben, lesen und wiederlesen“ sollen.

Thomas Schollas, Pastor für Gemeinde- und Personalentwicklung im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf

Veröffentlicht am Fr. 25.10.2024