Etwa im Jahr 539 vor Christus waren bedeutende Teile des antiken Volkes Israel, damals auch Jakob genannt, nach Babylonien deportiert worden. Schuld an diesem Leben fern der Heimat gaben die Israeliten nach damaligem Denken sich selbst. Sie hatten sich von Gott entfernt, obwohl dieser sie immer gut versorgt hatte. Sie empfanden es als gerecht, litten aber natürlich an der Situation.
In diese Not des Exils spricht der zweite Jesaja-Prophet ein tröstendes Wort, welches ihnen zeigt: Gott hat uns nicht trotz allem vergessen. Er wendet sich uns wieder zu: "So spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!" (Jes43,1). Seit Weihnachten gilt diese Zusage an das Volk Israel allen Menschen. Gott wurde Mensch, wendete sich uns allen zu und nannte uns beim Namen. Gott hat uns geschaffen.
Allein schon deshalb sind wir ihm wichtig. Wir sollen keine Angst vor ihm haben, auch wenn uns das Gottesbild eines zornigen strafenden Gottes anerzogen wurde. Er bringt die Erlösung, in diese aktuell bedrohliche Welt und in alles, was in unserem Leben kaputt ist. Gott wird persönlich: Ich rufe DICH, liebe(r) Leser*in bei Deinem Namen! Ich kenne Dich. Du bist gewollt. Du bist mein. Du gehörst doch zu mir. Für mich ist das ein Geschenk Gottes an uns Menschen. Weihnachten mitten im Sommer.
Carsten Mües, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Elmshorn

