Eigentlich ist alles längst gesagt. Die entscheidenden Wahrheiten liegen schon lange auf dem Tisch. Und neben den richtigen Worten und Gedanken und neben der Wahrheit liegen alternative Wahrheiten. Was wähle ich? Wahrheit oder Lüge? Parolen folgen oder selbst denken?
Glaube hat etwas mit Haltung zu tun. Haltung gegenüber meinem Kind, meinen Kolleginnen, den nachfolgenden Generationen? Der Wahrheit gegenüber? Glaube hat etwas mit meinem Standpunkt zu tun: Fakten und alternative Fakten stehen zur Wahl. Wo will ich stehen? Auf dem Boden der Wahrheit oder dem Boden der Lüge? Stehe ich auf dem Boden der leeren Versprechungen von Größe und einer angeblich großartigen Zukunft? Glaube ich, was ich glauben will? Oder glaube ich meinem Gewissen, meinem Herzen?
Meine Entscheidung ist, Jesus nachzufolgen. Jesus glauben heißt, mir selbst zu glauben. Glaubwürdig sein. Dem Gewissen und dem Herzen und dem Verstand folgen. Nicht dem Geschrei, nicht der Propaganda. Alles kritisch prüfen und das Gute behalten.
Niemals hat Jesus etwas für sich gefordert, etwa blinde Gefolgschaft. Ein einziges Gebot gibt er: Zu lieben. Alles, was Gott will, erfüllen wir, indem wir den anderen lieben – schreibt Paulus, ein Christ der ersten Generation. Lieben – den Nächsten, die Wahrheit, Gerechtigkeit, Vernunft – das gehört zur Liebe dazu. Achtung und Respekt. Nicht bestimmte fromme Taten, sondern eine Haltung in der Welt.
Was kann ich tun, um Glauben, um Haltung zu zeigen und zu fördern? Eine ganze Menge. Zum Beispiel für Wikipedia spenden. Oder eine seriöse Zeitung abonnieren. Und vor allem: Nicht jeden Mist glauben, sondern selbst denken. Nicht jedem Ungeist folgen, sondern auf Gottes Geist achten.
Ihr Pastor Helmut Willkomm aus Oelixdorf