Es verunsichert mich, nicht zu wissen, was morgen sein wird oder nächste Woche. Ob lange geplante Vorhaben stattfinden können, ob meine Lieben wohlauf sind und bleiben, ganz zu schweigen von den Fragen danach, was wird, wenn die Krise einmal überstanden ist. Und wie ich mich selbst schützen kann.
Und dann diese Zeile, geschrieben von Dietrich Bonhoeffer im Gefängnis 1944. Was meinte er mit diesen Mächten, von denen er sich wunderbar geborgen fühlte? Er meinte alle, die ihm lieb waren und deren Gedanken und Gebete er sich in der Einsamkeit seiner Zelle sicher war. Auch wenn wir, Gott sei Dank, in ganz anderen Zeiten leben und aus ganz anderen Gründen momentan so wenige Kontakte wie möglich haben sollen, mag uns das Gefühl von Einsamkeit und Trostlosigkeit, ja auch Ohnmacht beschleichen. Seien wir als Menschen, als Christinnen und Christen in diesen Zeiten einander ganz sicher, indem wir uns versprechen und zusprechen, dass wir aneinander denken und füreinander beten. So mögen auch wir dieses Gefühl haben, dass wir geborgen sind, von guten Mächten und ganz gewiss von unserem Gott.
Claudia Köckert, Pastorin in Breitenberg und Referentin von Propst Dr. Bergemann
