Vaterunser

Pastor Matthias Gerber, Kirchengemeinde Heiligenstedten

Das Vaterunser ist ein wichtiges Gebet. In allen Gottesdiensten, Taufen, Trauungen, Beerdigungen wird es gesprochen.

Wenn ich zu einem Krankenbett gerufen werde, dann möchte die Familie häufig, dass ich zum Schluss das Vaterunser bete. Der baden-württembergische Ministerpräsident sagte, das Vaterunser passt immer, ob ich fröhlich, traurig, niedergeschlagen oder heiter bin. Manche Menschen haben Schwierigkeiten mit dem Begriff Vater, da sie vielleicht  schlechte Erfahrungen mit ihrem leiblichen Vater gemacht haben. Deshalb sagen manche auch Mutter. Damit ist das Problem aber nicht behoben.

Gott hat viele Namen: Hirte, Richter, Mutter oder Vater. Wir dürfen die Bilder aus unserer Welt aber nicht komplett auf Gott übertragen. Wir müssen vielmehr hinter den Bildern aus der Welt das Urbild entdecken. Mit dem Begriff Vater kann man sich gut die Geschichte vom verlorenen Sohn vorstellen. Gott gewährt Freiheit, verzeiht und öffnet wieder Gemeinschaft.

Das Vaterunser können wir aber nicht nur für uns beten. Das macht der Begriff „unser“ deutlich. Hiermit sind alle Menschen gemeint, denn Gott ist der Schöpfer aller Menschen. Wenn ich das Vaterunser bete, beziehe ich die Menschheit also immer mit ein. So wünsche ich Ihnen beim Vaterunser Beten ein Gefühl, dass Sie sich in dieser Gemeinschaft aufgehoben fühlen.

 

Pastor Matthias Gerber, Kirchengemeinde Heiligenstedten

Veröffentlicht am Sa 07.05.2022