Wir hören viele, jeden Tag. Wir begegnen vielen Meinungen, sind umgeben von vielen Menschen. Viele von ihnen wollen mir sagen, was gut ist oder schlecht oder was ich vielleicht besser machen könnte. Häufig sind es Aufforderungen, die zumeist auch ganz vernünftig sind: Energie sparen, öffentliche Verkehrsmittel nutzen und mich um die Zukunft unserer Erde sorgen. Und obwohl sie mir oftmals einleuchten, lösen sie doch auch Widerstände in mir aus und lassen mich fragen: Warum müssen mir eigentlich immer andere sagen, was ich zu tun und zu lassen habe? Warum vertrauen so wenige darauf, dass vernunftbegabte Menschen auch vernünftig entscheiden können? Es liegt am Bruch zwischen der guten Schöpfung Gottes und der gegenwärtigen Welt. Ohne diesen Bruch bräuchten wir Menschen keine Entscheidungshilfen, um den richtigen Weg zu erkennen. Deshalb sendet Gott mitten in das Stimmengewirr unserer Welt hinein seinen Sohn Jesus Christus. Was andere Menschen nicht vermochten, beherrschte er. In seiner Nachfolge können wir Menschen der Stimme Gottes folgen. Von Gottes Geist geleitet, können wir Orientierung erfahren und lernen, Gottes Stimme vom Stimmengewirr unseres Alltags so zu unterscheiden, dass wir ihr in Freiheit folgen können. Darum: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ (Hebr. 3,15)
Christian Krause, Pastor im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf
