Viele hatten große Angst vor einer Ansteckung, andere haben laut Kritik an den strikten Maßnahmen geübt. Die meisten meiner Konfis haben die Extra-Zeit mit der Familie genossen, für andere war gerade diese Zeit in der Familie (oder eben der Einsamkeit) schwer auszuhalten. Manche mussten zusehen, wie ihnen mehr und mehr die Existenzgrundlage genommen wurde, andere haben die Annehmlichkeiten des Homeoffice zu schätzen gewusst. Im neuen Jahr wird sich daran erst einmal nicht viel ändern. Aber vielleicht ändert sich ja unsere Haltung.
Ein Bibelvers soll uns als „Jahreslosung“ durch das Jahr 2021 begleiten: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (gemeint ist Gott, der „Vater im Himmel“).
Gott ist „barmherzig“, so sagt es Jesus, das heißt, dass er sich unsere Schwierigkeiten zu Herzen nimmt und sich darum kümmert, ohne zu verurteilen
Vielleicht hilft uns das, barmherziger mit uns selber zu sein, gerade wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir das gerne hätten oder wenn wir an unseren eigenen Ansprüchen scheitern (Stichwort: „Gute Vorsätze“), so dass wir wahrnehmen können, was schief läuft, ohne daran zu verzweifeln. Denn da ist ja immer noch Gottes Barmherzigkeit, mit der er liebevoll auf uns und die anderen blickt.
Überhaupt, die anderen: Vielleicht kann uns dieser Bibelvers auch dabei helfen, barmherziger miteinander umzugehen, die Starken und die Schwachen, die Alten und die Jungen, die Ängstlichen und die Coronamaßnahmen-Kritiker – mit denen, die so ganz anders denken und leben als wir. Dann könnten wir aufeinander hören, uns die Sorgen der anderen zu Herzen nehmen und gemeinsam einen guten Weg durch diese verrückte Zeit finden.
Jesus Christus spricht: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36)
Lars Därmann, Pastor der Bugenhagen-Kirchengemeinde Klein Nordende
