In unserer so unfriedlichen Welt erscheint der Wunsch nach Frieden ein Hauptwunsch. Als am 8. Mai 2025 in Rom der neue Papst Leo XIV. vor die Menschen trat, griff er diesen Wunsch in seinen ersten Worten auf. Auch in den Texten der Evangelien nach Ostern ist Frieden beständiges Thema. So heißt es an diesem 6. Sonntag der Osterzeit bei Johannes „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“.
Dabei müssen wir feststellen, dass Friede nichts ist, was man „machen“ kann. Er ist eine Gabe, ein Geschenk und auch die Konsequenz aus einem veränderten Leben. Die Grundlagen dazu heißen Vertrauen, Respekt und Toleranz. Und dies gilt in der Welt wie in der Kirche.
Wenn es uns gelingt, unsere Mitmenschen als gleichwertig anzunehmen, ihnen eigene Lebens- und Glaubensansichten zu ermöglichen und zugleich mit dem Vertrauen auf andere Menschen zuzugehen, dass sie uns genauso annehmen, dann haben wir eine Friedensbasis in unserer persönlichen Lebenswelt. Und dies kann Kreise ziehen.
So oft hat der auferstandene Christus den Jüngern seinen Frieden angeboten; heute ist es an uns, diesen Frieden anzunehmen und bei uns Wirklichkeit werden zu lassen. Dazu lohnt es sich, immer wieder auf das Wort Jesu zu hören und auf seine grenzenlose Botschaft vom Frieden in dieser Welt. Schauen wir dazu immer auf das, was uns verbindet und betonen nicht immer das Trennende.
Pfarrer Ulrich Bork, Kath. Pfarrei St. Nikolaus-Itzehoe