Seit einigen Tagen erinnert mich mein Sohn (8 Jahre), dass heute Vatertag ist und er eine Überraschung für mich hat. Er fragte mich sogar, ob er mir sein Geschenk nicht schon vorher geben darf … So groß ist seine Vorfreude. Das lässt ein Vaterherz höher schlagen.
Seit vielen Jahren wird am Himmelfahrtstag der Vatertag gefeiert. Woher diese Tradition genau kommt, ist nicht klar. Aber sie passt: Als Christen glauben wir, dass Jesus nach seiner Auferstehung zu Ostern sich erst seinen Jüngern zeigte, bevor er zu seinem Vater in den Himmel aufgefahren ist. Im Glaubensbekenntnis erinnern wir uns daran: „Er sitzt zur rechten Gottes, des allmächtigen Vaters“.
Und nun? Was bedeutet das? Sind wir uns nun selbst überlassen, wenn Jesus die Welt verlassen hat? Das Gegenteil ist der Fall! Himmelfahrt lädt uns ein zu glauben, dass wir alle einen „Vater im Himmel“ haben! Niemand von uns könnte das mit Gewissheit sagen. Wir könnten es behaupten, aber wer weiß das schon? Jesus aber hat mehrfach die Einheit von ihm und seinem Vater im Himmel betont. „Wer mich sieht, der sieht den Vater!“ Nur durch Jesus und sein Leben und Wirken in dieser Welt bekommt der Glaube an einen „Vater im Himmel“ Hand und Fuß!
Leider ist unser „Bild vom Vater“ nicht selten sehr belastet. Mit Jesus aber wird ein neues Bild gezeichnet, nämlich das eines unendlich liebenden Vaters, der uns von Anfang an geliebt hat und nicht aufhört, uns zu lieben. Er sehnt sich nach uns und freut sich über uns. Er vergibt und ist gnädig und barmherzig. Er traut uns Großes zu, z.B. in seiner Kraft und Liebe die Welt zum Guten zu verändern. Himmelfahrt erinnert uns: Wir und unsere Welt sind nicht vaterlos. In aller Not dieser Welt haben wir einen „Vater im Himmel“! Jesus sei Dank!
Samuel Liebmann, Prediger der Gemeinschaft in der Evangelischen Kirche Elmshorn
