Gutes sehen

Katharina Reinke, Pastorin St. Michaelis Itzehoe

"Könn'n wir vorspul'n und so tun, als wär alles wieder gut?"

"Und dann feiern wir 'ne fette Party, laden alle unsre Freunde ein, steh'n extra ganz dicht beieinander und stoßen an aufs Zusammensein. Alt und jung und groß und klein, keiner mehr Zuhaus allein. Weißt du, wovon ich grad am liebsten träum'? Dass du mich weckst und sagst, ‚Es ist vorbei!‘“ Mit diesen Worten sehnt Sarah Connor das Ende der Corona-Pandemie herbei. Ihr Lied „Bye bye“ spricht vielen Menschen aus der Seele, wie die Abrufzahlen bei YouTube belegen.

Ähnlich, wenn auch vermutlich aus einer ganz anderen Situation, klingt der Monatsspruch für diesen Januar: „Viele sagen: ‚Wer wird uns Gutes sehen lassen?‘“ Auch ich frage mich das beim (fast) täglichen Blick auf die Infektionszahlen und angesichts der Achterbahn von Hoffen und Erschrecken in den letzten Monaten.

Der Psalmbeter David hat für sich eine Antwort gefunden. Er wendet sich mit seiner Not und seiner Bitte an Gott: „ HERR, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes.“ (Ps 4,7)

Wie Sarah Connor und unzählige andere sehne ich das Ende der Pandemie und ein unbefangenes Miteinander herbei. Ich hoffe, dass das beginnende Jahr 2021 (möglichst bald) Besserung und dieses Ende bringt. Gleichzeitig erlebe ich, dass Gott mich trotz und unabhängig von der Pandemie Gutes sehen lässt und mir Freude schenkt.

Ruhige schöne Tage über Weihnachten, die Freude der Kinder und meine Freude über die sprachliche und motorische Entwicklung im 3. Lebensjahr, die ich gerade wieder staunend beobachte.

Ich wünsche uns allen für das Neue Jahr, dass wir das Covid-19-Virus bald in die Schranken weisen können und dass Gott uns schon auf dem Weg dahin Gutes sehen lässt.

In diesem Sinne: ein gesegnetes Jahr 2021 unter Gottes leuchtendem Angesicht!

 

Pastorin Katharina Reinke, St. Michaelis Itzehoe

Veröffentlicht am Mo 28.12.2020